Der weltweite Zubau der Photovoltaik wird weiter Fahrt aufnehmen. In den kommenden Jahren bis 2030 wird der Markt jedes Jahr um durchschnittlich 13 Prozent wachsen. Das wird dazu führen, dass im Jahr 2030 allein die dann installierten Solarmodule ein Drittel des weltweiten Strombedarfs decken werden. Das ist eine der für die Solarbranche zentralen Erkenntnisse des aktuellen World Energy Outlooks, den die Internationale Energieagentur (IEA) gerade veröffentlicht hat.
Neuer König der Energiemärkte
Konkret wird die Stromerzeugung aus Solarmodulen weltweit in der jetzt laufenden und in der nächsten Dekade von 664 auf 4813 Terawattstunden steigen – wenn die derzeitigen Rahmenbedingungen nicht verändert werden. „Ich sehe die Solarenergie als den neuen König der weltweiten Energiemärkte”, betont Fatih Birol, Direktor der IEA. „Basierend auf den derzeitigen politischen Rahmenbedingungen ist die Technologie auf dem Weg, neue Rekorde bei der jährlichen Entwicklung nach 2022 aufzustellen.” Wenn die einzelnen Regierungen Hürden aus dem Weg räumen, die die Solarenergie derzeit noch behindern und sie sowie die Investoren mehr Engagement in deren Entwicklung stecken, könne sie sogar noch schneller wachsen, sagt Birol mit Blick auf die Zukunftsszenarien. So könnte die Solarstromerzeugung bis 2040 sogar auf 8135 Terawattstunden steigen, wenn die Regierungen ihre Politik stärker an Nachhaltigkeitszielen ausrichtet.
Photovoltaik ist preiswerteste Technologie
Die Analysten der IEA führen das vor allem auf die Unterstützung der Photovoltaik seitens der Politik in vielen Ländern zurück. Denn die ersten Regierungen haben das Potenzial der Technologie mit Blick auf die Preisentwicklung erkannt. Schließlich ist die Technologie der Photovoltaik ausgereift und sie ist inzwischen preiswerter als Strom aus Kohle- oder Gaskraftwerken. Zudem werden die Lösungen für eine sichere Stromversorgung mit volatil erzeugenden Technologien immer ausgefeilter.
Nichts wächst so schnell wie Solarstrom
Die Photovoltaik wird in diesem und im nächsten Jahrzehnt die am schnellsten wachsende Erzeugungstechnologie – gefolgt von der Windkraft. Die Stromerzeugung aus Erdgas wird hingegen zurückgehen und auch die Wasserkraft wird weniger Strom produzieren als noch in den Jahren 2000 bis 2019. Der Rückgang ist vor allem auf den Klimawandel zurückzuführen. Die Erderwärmung und die damit einhergehende Trockenheit sorgt für niedrige Pegelstände in den Flüssen und Stauseen und damit für weniger Strom aus Wasserkraft, auch wenn der Rückgang nur gering ist.
Weniger Strom aus Kohle und Gas
Auch die Stromerzeugung aus Erdgas wird zurückgehen, aber immer noch eine Rolle spielen. Diese Technologie wird in den kommenden beiden Jahrzehnten nur noch gut halb so viel Strom produzieren wie in den ersten 20 Jahren diese Jahrhunderts. Der große Verlierer ist die Kohlekraft. Sie wird nicht auf das Level zurückkehren das sie vor der Coronakrise hatte und in der weltweiten Stromproduktion kaum noch eine Rolle spielen. Einziger Wermutstropfen für die Energiewende: Die Kernkraft wächst wieder. Sie wird – auf niedrigem Niveau – wieder mehr zur weltweiten Stromversorgung beitragen. Sie steigt von 210 auf 650 Terawattstunden – ungeachtet der hohen Kosten. (su)
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