Rund 235.000 Fahrzeuge passieren den Autobahnknotenpunkt Kreuz Hilden zwischen A3 und A46 in Nordrhein-Westfalen täglich. Hier entsteht nach Angaben von Tesvolt nun auf 12.000 Quadratmetern Fläche der größte Ladepark in Europa. An 62 Schnellladeplätzen von Tesla und Fastned können Elektrofahrzeuge ihren Akku mit einer Ladeleistung von bis zu 350 Kilowatt aufladen. Alle Plätze im Ladepark Seed & Greet werden komplett mit grünem Strom versorgt, den unter anderem eine Photovoltaikanlage auf den Carports des Ladeparks liefert.
700 Kilowatt Solarstromleistung
Dazu kommen weitere acht öffentliche Ladeplätze mit einer Ladeleistung von bis zu 22 Kilowatt und 44 Ladeplätze für Mitarbeiter und Mieter, die der Bio-Bäcker Roland Schüren selbst betreibt. Der Unternehmer hat bereits vor zwölf Jahren seine Backstube am Standort Hilden auf ein ausgeklügeltes, ganzheitliches Energiekonzept umgestellt. Mit Erdgas- und Elektroautos beliefert er 20 Filialen mit seinen Bio-Backwaren und beschäftigt insgesamt 260 Mitarbeiter.
Die Batteriespeicher des Wittenberger Herstellers Tesvolt werden einerseits Strom aus der über 700 Kilowatt großen Photovoltaikanlage und zwei kleinen Windkraftanlagen zwischenspeichern, um teure Lastspitzen zu kappen. Sie sollen aber auch grünen Strom aus dem Netz speichern, wenn er besonders günstig ist und das Stromnetz entlasten, wenn mehr Strom im Netz ist als abgenommen wird. Gregor Hinz, Energieberater und technischer Generalplaner des Projektes, geht davon aus, dass sich die beiden Speicher bereits nach wenigen Jahren amortisiert haben werden. Im Rahmen des Förderprogramms Progres-NRW wird das Land Nordrhein-Westfalen zudem einen Teil der Investitionskosten übernehmen.
Der Speicher rechnet sich als Puffer
Tesvolt habe sich am Ende durchgesetzt, weil der Speichercontainer TPS flex sehr viel Leistung auf verhältnismäßig kleinem Raum biete und als einer der wenigen auf dem Markt die technischen Anforderungen erfüllte, berichtet Berater Hinz. Betreiber des Ladeparks Seed & Greet ist ein Bio-Bäcker aus Hilden. „Den Klimawandel bekommen auch wir Bäcker ganz konkret zu spüren. Die Trockenheit der letzten Jahre führt dazu, dass das Mehl unserer Biolandwirte sich viel schwerer verarbeiten lässt. Mit dem Ladepark Seed and Greet will ich zeigen, dass Klimaschutz nicht nur ein ökologisches Muss ist, sondern dass er sich auch ökonomisch rechnet“, erklärt Roland Schüren. (nhp)
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