Die neu zu bildende Bundesregierung hat einige Aufgaben: Verbände fordern, sie soll eine Steuerförderung für energetische Sanierungsmaßnahmen aufsetzen. So soll eine Modernisierung bei selbstgenutzten Ein- und Zwei-Familienhäusern und Wohnungen angekurbelt werden.
Diese Forderung hat ein Bündnis aus Verbänden und Organisationen an die Politik gerichtet und ein konkretes Steuermodell vorgeschlagen, darunter der Zentralverband des Deutschen Handwerks und der BDEW. Der Vorschlag „Neuer Impuls für mehr Klimaschutz im Wärmemarkt“ sieht unter anderem in der Anfangsphase vor, dass 30 Prozent der Sanierungskosten über einen Zeitraum von drei Jahren von der Steuerzahlung abgezogen werden. Das Bündnis fordert die Parteien, die die neue Bundesregierung tragen, auf, diesen Vorschlag in den Koalitionsvertrag aufzunehmen und die Maßnahme zügig umzusetzen.
Damit Deutschland seine ambitionierten Klimaziele erreichen kann, müssen endlich die großen Kohlendioxid- und Energieeinsparpotenziale bei Gebäuden mobilisiert werden. Der psychologische Effekt des Steuersparens sei ein starker Hebel, der im bisherigen Fördermix fehlt. Es werde ein Instrument benötigt, das attraktiv, technologieoffen und einfach umsetzbar sei, fördern die Verbände. Nur so werde der Stillstand bei der energetischen Gebäudesanierung überwunden.
Auf den Gebäudesektor in Deutschland entfallen immer noch über 40 Prozent des Primärenergieverbrauchs und über 30 Prozent des Kohlendioxidausstoßes. Bei einem Großteil der rund 16 Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser besteht erheblicher Sanierungsbedarf. Die Sanierungsquote stagniert seit Jahren bei unter einem Prozent. (nhp)