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Energiemanagement

„Wie ein guter Dirigent“

Immer mehr Hauseigentümer wollen ihren Solarstrom selbst nutzen, auch für elektrische Wärmetechnik und E-Autos. Welche Rolle spielt das Energiemanagement?

Kathrin Rust: Das Energiemanagementsystem ist der wesentliche Baustein für Autarkie im Haus. Man kann es sich vorstellen wie der Dirigent ­eines Orchesters. Wenn alle Instrumente, in unserem Fall elektrische Geräte im Haus, einfach spielen würden, wann sie wollen und wie sie wollen, gäbe es keine schöne Musik.

Bringt der Energiemanager Harmonie ins Chaos?

Genau, wenn das System wie ein Dirigent sagt: Jetzt scheint die Sonne, jetzt werden die Geräte mit Sonnenstrom versorgt. Denn Sonnenstrom ist die günstigste Energie. Der Energiemanager priorisiert die Verbraucher und bindet außerdem Vorlieben der Kunden ein. Dann funktioniert das ganze System. Dann erzielt der Kunde maximale Autarkie und maximale Ersparnis bei den Energiekosten seines Hauses.

Welche Funktionen muss das Energiemanagementsystem anbieten, um ein effektiver Dirigent zu sein?

Natürlich muss es mit sehr vielen Geräten kommunizieren können. Und es muss offen sein für künftige Anforderungen; geschlossene Insellösungen sind nicht die beste Wahl. Die Kunden denken anders. Vielleicht fangen sie zunächst mit der Photovoltaikanlage an. Später kaufen sie ein Elektroauto, irgendwann vielleicht eine Wärme­pumpe. Die Komponenten stammen meist nicht von einem einzigen Anbieter, sondern von verschiedenen Lieferanten.

Was die Anforderungen an die Kompatibilität sicher nicht vereinfacht …

Genau, deshalb muss das Energiemanagementsystem herstellerunabhängig sein. Ich spreche von mehreren Hundert Geräten, mit denen die Anbieter solcher Systeme kompatibel sein sollten. Das ist auf jeden Fall wichtig. Und ich glaube, der zweite Punkt sind die dynamischen Stromtarife im Netz. Im Winter scheint die Sonne wenig, doch auch in diesen Monaten möchte der Kunde günstigen Strom bekommen. Das ­Managementsystem muss demnach solar- und tarifoptimiert laufen.

Welchen Mehrwert hat der Installateur, der Energiemanagementsysteme in sein Portfolio aufnimmt?

Bei uns erhält der installierende Fachbetrieb zum Beispiel eine kostenlose Oberfläche für das Monitoring, mit der er alle Anlagen im Blick hat. Er kann sich bei uns als Partner registrieren und sein Logo hinterlegen. Dadurch findet der Kunde das Logo in seiner App. Damit kann er zu seinen Nachbarinnen und Nachbarn gehen und zeigen: Schaut mal, so sieht meine Optimierung aus. Das spricht sich herum, der Installateur wird weiterempfohlen. Das ist ein Vorteil, ein Mehrwert für die Installateure, den wir kostenlos anbieten.

Es geht also nicht nur um das technische System zur Optimierung?

Nein, es geht um viel mehr. Über unsere App und unsere Partner bieten wir sowohl ­verbesserte Kundenbindung als auch die Gewinnung von Neukunden an. Das wird im hart umkämpften Markt immer wichtiger.

Sie erwähnten, dass man möglichst viele Geräte einbinden muss, am besten unabhängig von den Herstellern.

Die Unabhängigkeit von einzelnen Herstellern ist uns total wichtig. Wir haben tatsächlich über 400 Geräte in unser System integriert. Täglich kommen weitere hinzu. Doch wir wollen nicht nur Geräte integrieren, sondern wir wollen sie intelligent integrieren. Das bedeutet, dass wir zum ­Beispiel 40 verschiedene Wärmepumpen bidirektional integriert haben.

Welchen Effekt hat das für die Kunden?

Für unsere Kunden können wir tatsächlich rund 300 Euro bei der Versorgung der Wärmepumpen einsparen. Zusätzlich haben wir Elektroautos integriert, auch das ist ein USP von uns. Im Endeffekt können wir die Integration des Elektroautos solaroptimiert oder tarifoptimiert bieten. Wenn die Kundin oder der Kunde am Freitagmorgen um acht Uhr losfahren will, garantieren wir, dass die Batterie wirklich zu 80 Prozent geladen ist. Denn wir können den Zustand der Fahrzeugbatterie aus dem Auto auslesen.

Dabei macht Ihnen der Datenschutz das Leben sicher nicht leichter, oder?

Man braucht beides. Man braucht gute Technologie und man muss natürlich alle Bestimmungen zum Datenschutz einhalten. Da sind wir sehr, sehr gut aufgestellt.

Wie vertreiben Sie Ihr Energiemanagementsystem?

Unser Vertriebsweg ist dreistufig, wir arbeiten mit Großhändlern zusammen. Die Installateure können unsere Komponenten dort einkaufen, wo sie ohnehin ihre Komponenten beziehen. Wichtig ist, dass der Installateur dennoch für uns ein wichtiger Partner ist. Er soll Freude und ein großes Interesse daran haben, mit uns zusammenzuarbeiten und den Mehrwert zu erkennen.

Wie kommen die Fachbetriebe mit Ihnen in Kontakt?

Sie können sich bei uns als Installateure einfach registrieren, bekommen Zugang zum Monitoring und können ihre Kunden im Überblick behalten. Der Installateur hat keinen Aufwand mit der Abwicklung, wir übernehmen alles. Er kann Anlagen bauen, die Kunden glücklich machen und sich freuen, dass der Kunde ihn weiterempfiehlt.

Wie sieht es mit dem technischen Support aus?

Wir bieten sehr guten Support, der auch bei der Erstinstallation unterstützt. Wir garantieren, dass die Installation unseres Solar Managers nicht mehr als eine Viertelstunde dauert. Man kommt sehr schnell rein. Selbstredend bieten wir kurzfristig auch telefonischen Support.

Das Gespräch führte Sven Ullrich.

Die Anforderungen ans Energiemanagement steigen. Der Solar Manager bindet Hunderte Geräte ein – herstellerneutral.

Foto: Vorsatz Media

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Foto: Vorsatz Media

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