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Mit dem Coach an der Seite

Bettina (44) und Michael Weber (48) sind sich einig: Wenn sie vor zwei Jahren so weitergemacht hätten wie die letzten beiden Jahrzehnte, hätte das eine unsichere Zukunft bedeutet: Ihre Elektrofirma im oberbayerischen Feldkirchen-Westerham war auf 40 Mitarbeiter gewachsen. Sie hatten ein neues Firmengebäude errichtet, Aufträge gab es genug – doch das Betriebsergebnis war schwach. „Wir rechneten hin und her, fanden aber keine Lösung“, erzählt Bettina Weber. „Wir waren ausgelaugt, ratlos, erdrückt vom Tagesgeschäft.“

Viele Handwerksunternehmer kennen das. Meistens haben sie als Ein-Mann-Betrieb begonnen oder das Geschäft vom Vater übernommen. Mit der Zeit wurden es mehr Kunden – und mehr Mitarbeiter. Dabei wurde vergessen, die Strukturen anzupassen.

Bei Michael Weber war es kaum anders: Der gelernte Elektriker hat sich nach seiner Meisterprüfung im Alter von 23 Jahren in Feldkirchen-Westerham selbstständig gemacht. Zusammen mit seiner Ehefrau Bettina entwickelte er den Betrieb mit mittlerweile 40 Mitarbeitern stetig weiter.

Der Chef: Mädchen für alles

Doch als Chef wurde Michael Weber zum Mädchen für alles, ohne ihn lief nichts. Er arbeitete abends lang und am Wochenende – und war mit dem Ertrag dennoch nicht zufrieden. In der Meisterschule wurde er auf Situationen wie diese kaum vorbereitet.

Deshalb beschlossen er und seine Frau, die Herausforderung mit Unterstützung eines externen Beraters anzugehen. Über Kontakte stießen sie auf Walter Raab, Unternehmercoach aus Vilshofen. Man lernte sich kennen, fand sich sympathisch und entschied, das von Raab entwickelte Konzept im Betrieb umzusetzen und die gestellten Hausaufgaben zu erledigen.

Raab stammt selbst aus einem Handwerksbetrieb und kennt die Probleme der Branche. Als Verkaufsleiter in einem Handwerksunternehmen und Marketingdirektor in einem großen Handelshaus sammelte er umfangreiche Praxiserfahrung. 2003 gründete er die Firma Raab Coaching, 2007 folgte eine Niederlassung in Österreich.

Als Coach betreut er seitdem hauptsächlich Handwerker und mittelständische Unternehmer. Seine Kernkompetenzen liegen in der Entwicklung und Sanierung von Unternehmen. „In vielen Firmen herrscht das Ideal, fleißig zu sein. Dabei bedeutet fleißig zu sein nicht automatisch, Geld zu verdienen“, sagt der Coach. Die Essenz seines Konzeptes besteht darin, den Blick für die Wirtschaftlichkeit aller im Betrieb anfallenden Tätigkeiten zu schärfen.

Schrittweise vorgehen

In einer Reihe von Beratungsterminen erarbeitete Raab mit den Webers ein strategisches Ziel in Zahlen und eine Vorgehensweise in Einzelschritten, um dieses Ziel zu erreichen. In weiteren Treffen wurden die Mitarbeiter in die neue Unternehmenskultur eingebunden. Konsequent setzten die Webers Raabs Vorschläge um. Über regelmäßige Telefonate und Vororttermine unterstützt er den Betrieb auch weiterhin, um die gute Entwicklung nachhaltig zu sichern.

Was hat sich seit dem ersten Treffen bei der Elektro Weber GmbH verändert? „Zuerst haben wir uns selbst verändert, also unsere Denkweise“, berichtet Bettina Weber. „Wir haben eingefahrene Abläufe hinterfragt, eine zweite Führungsebene etabliert, organisatorische Hilfsmittel eingeführt, unrentable Geschäftszweige abgebaut, zukunftsträchtige gestärkt. An den Zahlen hat man das bald gesehen“, bestätigt auch Michael Weber.

Das Aufatmen kam schnell

Jetzt ziehen Inhaber und Mitarbeiter an einem Strang. „Das Aufatmen kam relativ schnell“, bestätigen die Webers in Oberbayern. „Wir arbeiten jetzt nicht mehr im Unternehmen, sondern am Unternehmen.“ Das heißt: Die Inhaber kümmern sich um die strategische Ausrichtung, die zweite Führungsebene organisiert das Tagesgeschäft. „Das bringt uns mehr Gewinn und ein Riesenplus an Lebensqualität“, lautet das Fazit von Michael Weber. Über so eine Rückmeldung kann sich Coach Walter Raab nur freuen.

Ähnliches zeichnet sich bei der Haustechnik Voßwinkel GmbH im nordrhein-westfälischen Kürten ab. Im Dezember 2016 fing Geschäftsführer Martin Voßwinkel an, mit Coach Walter Raab zusammenzuarbeiten.

Mittlerweile fühlt sich der gelernte Kaufmann wesentlich sicherer in der Handwerksbranche. „Mein Blick hat sich geweitet. In den Köpfen hat eine Veränderung begonnen“, gibt er zu. „Ich weiß jetzt, wie meine zwölf Mitarbeiter denken und dass es an mir liegt, sie zu wirtschaftlichem Handeln zu motivieren.“

Walter Raab hat eine Erklärungsmethode gefunden, die jeder versteht, egal ob Meister, Geselle oder Azubi. Zahlen und komplizierte Kalkulationen spielen darin keine Rolle. „Und trotzdem wissen jetzt alle, um was es geht“, berichtet Martin Voßwinkel. Dass sich die Veränderungen positiv auf das Betriebsergebnis auswirken, daran hat er keinen Zweifel.

www.raab-coaching.de

Die Autorin

Simone Kuhnt

hat Kulturwirtschaft studiert und arbeitet als freie Journalistin, Texterin und Autorin im niederbayerischen Passau. Ihre Themenschwerpunkte sind die regionale Wirtschaft, Tourismus und Kultur. 2014 veröffentlichte sie im Gmeiner Verlag ihr erstes Buch: „Typen und Touren im Bayerischen Wald – 66 Lieblingsplätze und 11 Ausflüge über die Grenze.“ Gerne übernimmt sie auch das Verfassen von Pressemitteilungen.

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