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Prüfer sorgen sich um Qualität bei Installationen

Rund ein Drittel der weltweit analysierten Solaranlagen weist schwere Fehler auf, die schnell beseitigt werden müssen. Das ist die Erkenntnis der Prüfer vom TÜV Rheinand. Anlagenbauer und Hersteller von Komponenten sollen demnach besser auf Qualität achten.

Das Kölner Prüfinstitut hat weltweit Anlagen mit einer Gesamtleistung von zwölf Gigawatt inspiziert. Aus diesem Pool haben die Prüfer willkürlich gut 100 Anlagen mit einer Leistung zwischen 100 Kilowatt und 30 Megawatt ausgesucht und analysiert – hauptsächlich Neuanlagen. Ergebnis: Fast ein Drittel der untersuchten Anlagen hatte besonders schwerwiegende oder zumindest teilweise schwerwiegende Mängel.

Noch ernüchternder ist die Tatsache, dass 55 Prozent dieser Mängel auf Installationsfehler zurückzuführen sind. Weitere 25 Prozent der Fehler basieren auf einer mangelhaften Planung und Dokumentation. „Es ist nicht immer scharf abgrenzbar, welcher Fehler der Installation und welcher der Planung zuzuschreiben ist“, erklärt Willi Vaaßen. Er leitet die Solarenergie beim TÜV Rheinland. Wenn beispielsweise in einem Solarpark ein Kabel nicht tief genug verlegt wurde, sei das ein Planungsfehler. „Auf der anderen Seite hätte der Installateur dies wissen und es tief genug eingraben müssen“, sagt Vaaßen. Das müsse besser werden.

Achtung Installationsfehler

Defekte Produkte, falsche Wartung oder Umwelteinflüsse führten meist nicht zu schwerwiegenden Mängeln. Besonders gravierend seien Installationsfehler, die sofort behoben werden müssten, weil sie den Weiterbetrieb der Anlage gefährden. Zudem stellten sie eine Gefahr für Menschen oder Gebäude dar.

Die nächste Kategorie: schwerwiegenden Fehler. Also Defekte, die möglicherweise den Betrieb der Anlage gefährden und bald behoben werden müssen. In einer dritten Kategorie hat der TÜV Rheinland die weniger schwerwiegenden Fehler einsortiert. Diese sollte der Anlagenbetreiber im Auge behalten, wie sie sich künftig auf die Performanz der Anlage auswirken.

Oft Fehler bei Modulen

Die Prüfer haben auch einzelne Komponenten getestet. „Dabei haben wir festgestellt, dass sich Fehler bei den Modulen und bei der Verkabelung durchziehen“, weiß Vaaßen. Gerade bei der Verkabelung werde sehr geschlampt. „Da werden viele Fehler bei der Installation begangen, aber auch in der Verlegung und teilweise auch bei den Produkten.“ Inzwischen seien oft Fehler bei den Modulen zu finden. Sowohl bei den eingesetzten Produkten selbst, als auch beim Einbau. „Auch ein Modulfehler kann durch eine Installation verursacht werden“, sagt Vaaßen.

Die Prüfer haben weiter unterteilt: Die geprüften Anlagen, die schon mehrere Jahre im Betrieb sind und Anlagen, die im vergangenen Jahr und im ersten Quartal dieses Jahres ans Netz gegangen sind. Hatten die Module bei den älteren Anlagen noch mit 19 Prozent zu Fehlern beigetragen, sind die Fehlereinträge der Module inzwischen auf 48 Prozent gestiegen. Bei den älteren Anlagen sind es vor allem Fehler bei der Verkablung, die 33 Prozent der besonders schwerwiegenden Fehler ausmachen. Dabei handelt es sich vor allem im verschmorte oder durchgebrannte Anschlüsse und defekte Kabel.

Anschlusskabel richtig dimensionieren

Dieser Anteil ist leicht auf 28 Prozent der Fehler gesunken. Bei den weniger schwerwiegenden Dimensionierung der Anschlusskabel Fehlern in der Verkabelung ist der Anteil aber gleich hoch geblieben. Dabei handelt es sich vor allem um Installations- und Planungsfehler wie falsche. Oft werden aber auch unterschiedliche Steckersysteme, die überhaupt nicht zueinander passen, zusammen verwendet. Außerdem nutzen die Planer immer wieder Kabel, die nicht UV-beständig sind, im Außenbereich, wo sie jahrelang der UV-Strahlung ausgesetzt sind. Ein häufiger schwerwiegender Produktfehler ist die falsche Isolation der einzelnen Kabel.

Chefprüfer Vaaßen fordert deshalb die Anlagenbauer und die Hersteller von Komponenten auf, konsequente Qualitätssicherung zu achten: „Wir müssen unbedingt ein System aufsetzen, mit dem wir Qualitätssicherung betreiben und Wartung initiieren und auch durchführen lassen.“ (nhp)