Das Solarsystem stellt die 40 Prozent Verschattung bereit, die Setzlinge in einem Wald vorfinden würden. Sobald die jungen Bäume kräftig genug sind, kann die Anlage auf die nächste Fläche versetzen werden, wo aufgeforstet werden soll. „Das im Rahmen der Modellregion entwickelte Solarsystem simuliert die Verschattung eines bestehenden Waldes für die jungen Setzlinge und liefert dem Quarzsandwerk gleichzeitig Strom“, erklärt Oliver Hörnle, Projektleiter am Fraunhofer ISE.
Solarstrom fließt in den Eigenverbrauch
Betrieben wird die Solaranlage durch die Firma Emil Steidle. Sie baut in ihrer Quarzsandgrube bei Meßkirch seit 1975 Sand ab. Ist der Vorrat in einem bestimmten Bereich erschöpft, forstet sie die entsprechende Waldfläche im Rahmen der erforderlichen Rekultivierung wieder auf. Dies ist herausfordernd, da die ungeschützte Sonneneinstrahlung zu großer Trockenheit der ohnehin sandigen Böden führt.
Der Strom aus der Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 135 Kilowatt kann mit einer kurzen Stromleitung vorrangig vom Quarzsandwerk vor Ort genutzt werden. Der Solarstrom wird so beispielsweise für den Betrieb von Förderbändern oder Maschinen zum Waschen und Sieben des Sandes genutzt. Der Rest wird ins Stromnetz eingespeist.
Begleitforschung beobachtet die Bäume
Die Firma Emil Steidle finanzierte und baute die Solaranlage, das Fraunhofer ISE war für die konzeptionelle Ausarbeitung der Anlage verantwortlich. Mitte März eröffnete Peter Hauk offiziell die Pilotanlage. Er ist Baden-Württembergs Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Sein Ministerium sowie das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg haben die Pilotinstallation und die begleitende Forschung mit Fördermitteln unterstützt.
Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) untersucht das Anwachsen der jungen Bäume. Zudem beobachtet der FVA die Wasserversorgung und die Höhenentwicklung der Bäume im Vergleich zu einer Referenzfläche direkt daneben ohne Überdachung. Angepflanzt wurden auf beiden Versuchsflächen junge Weißtannen und Nordmanntannen. (nhp)
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