Strom und Wärme machen einen großen Teil der Betriebskosten in Hotels aus. Hoteliers müssen sich deshalb mit dem Thema Energie insgesamt beschäftigen. Selbst wenn die Fläche eines innerstädtischen Hotels begrenzt ist, lässt sich einiges erreichen.
Was Hotelbesitzer in dicht bebauten Städten auf die Beine stellen, zeigt beispielhaft Ben Förtsch. Er betreibt in der Erlanger Innenstadt das Creativhotel Luise.
Über Nachhaltigkeit machten sich bereits seine Eltern Ende der 80er-Jahre Gedanken. Mitte der 90er-Jahre wurde im Hotel eine Solarthermieanlage installiert, als gewerbliche Anlage damals ein Pionierprojekt. Die Besonderheit im Hotel Luise: Das Haus hat einen Fernwärmeanschluss. Über Wärmeerzeugung muss sich der Hotelier also keine Gedanken machen, über den Umgang mit der Wärme schon.
2017 kam eine Solaranlage hinzu. Die Dachfläche war begrenzt, 23 Kilowatt Leistung konnten installiert werden. Damit deckt das Hotel rund zehn Prozent seines Strombedarfs, im Wesentlichen die Grundlast des Betriebes.
In der Tiefgarage gibt es drei Ladestationen, zum Teil geht der Sonnenstrom auch in Elektrofahrzeuge. Das Laden ist für Übernachtungsgäste kostenfrei. Fremdnutzer müssen zahlen.
Weniger Kosten sind Nebeneffekt
Die Firma Ikratos erstellte für das Hotel die Ertragssimulation, baute die Anlage mit Modulen von Sunpower und beriet den Hotelier auch beim Lastmanagement.
Förtsch erzählt: „Ich will mit allen Ressourcen sparsam umgehen. Dass ich dabei auch Kosten spare, ist ein positiver Nebeneffekt.“ Im aktuellen Umbau werden die gesamte MSR-Leittechnik und die Heizräume erneuert.
Um eine bessere Effizienz bei der Wärme zu erreichen, steigt Förtsch von einem sekundär geladenen Warmwassersystem auf ein primär geladenes System um. Das Warmwasser wird dann direkt von der Fernwärme erhitzt und nicht über zwei Wärmetauscher geschickt.
Im Augustheft der photovoltaik lesen Sie den ausführlichen Bericht, in dem auch andere Hoteliers ihre Lösungen präsentieren: