Applied Materials (AM) richtet sein Geschäft neu aus. Die Sunfabs zur Herstellung von Silizium-Dünnschichtmodulen seien kaum noch gefragt, weshalb der Photovoltaik-Ausrüster künftig keine Maschinen mehr anbieten will. "Wir werden uns stärker auf Anlagen zur Herstellung von kristallinen Silizium-Solarzellen konzentrieren", sagte Michael Splinter der „Financial Times Deutschland“ (Montagausgabe). Er verspreche sich davon ein besseres Geschäft, da klassische Silizium-Solarmodule gefragter seien. Bislang hat Applied Materials dem Bericht zufolge ingesamt 15 der „Sunfab“-Linien an elf Kunden ausgeliefert. Zwei Photovoltaik-Hersteller, Signet Solar und Sunfilm, hätten aber wegen fehlender Aufträge Insolvenz anmelden müssen.
Experten sehen ein generelles Problem bei Dünnschicht-Produzenten. Im Gegensatz zu Herstellern kristalliner Photovoltaik-Produkte hätten sie in den ihre Produktionskosten weniger stark senken können und seien daher im Wettbewerb ins Hintertreffen geraten. Trotz großer Hoffnungen hätte sich die Silizium-Dünnschicht auch nicht am Markt durchsetzen können. Nach einem Bericht des Forschungsinistiuts der Europäischen Kommission kommen die etwa 150 Dünnschichtfirmen weltweit auf einen Marktanteil von rund 20 Prozent. 1500 Megawatt der insgesamt 7400 Megawatt weltweit neu installierten Photovoltaik-Leistung 2009 waren demnach Dünnschichtmodule. First Solar habe dabei knapp drei Viertel mit seinen Paneelen auf Cadmium-Tellurid-Basis abgedeckt. "In die Silizium-Dünnschicht investiert derzeit niemand mehr", zitiert die „FTD“ Arnulf Jäger-Waldau vom Forschungsinstitut der Europäischen Kommission.
Dies ist aber nur bedingt der Fall. Oerlikon Solar hat erst während der 25. EU PVSEC in Valencia seine neue "ThinFab" vorgestellt. Außerdem investieren Unternehmen wie Sharp, Nexpower und Inventux auch derzeit massiv in die Silizium-Dünnschicht. (Sandra Enkhardt)