Solarworld-Chef Frank Asbeck sieht sein Unternehmen auch zukünftig gut im Wettbewerb positioniert. „Natürlich haben wir im Vergleich zu asiatischen Herstellern Kostennachteile. Wir kompensieren das je doch mit einer besseren Effizienz unserer Produkte und einem höheren Absatzpreis“, sagt Asbeck im Interview mit „Der Aktionär“. Die bereits in den vergangenen Monaten gesunkene Nachfrage in Deutschland wolle Solarworld mit einem höheren Absatz im Ausland kompensieren. Der Anteil der Photovoltaik-Produkte, die Solarworld im Ausland produziert und verkauft, liege derzeit bei 60 Prozent und solle innerhalb der kommenden zwei Jahre auf 75 Prozent steigen, sagt Asbeck weiter. Er gibt als Ziel für das laufende Geschäftsjahr ein weiteres „mengenmäßiges“ Wachstum von 30 Prozent an. „Wie sich das im Umsatz niederschlägt, ist natürlich von der Preisentwicklung abhängig. Der Umsatz soll aber weiter steigen“, so der Vorstandsvorsitzende von Solarworld. Asbeck geht dabei auch weiter von einer Marktbereinigung aus. Er hält es für enorm wichtig, dass Photovoltaik-Unternehmen in neue Technologie-Generationen investieren. „Firmen, die bei dieser Geschwindigkeit des Wachstums nicht mithalten, werden zum Opfer der Konsolidierung.“
Asbeck geht nicht davon aus, dass es eine Deckelung des Photovoltaik-Zubaus in Deutschland geben wird. „Das ist überhaupt nicht aktuell und das wäre auch dumm“, sagt er im Interview. Er betont angesichts der starken Kürzungen der Solarförderung in den vergangenen und kommenden Monat die große Leistung der Photovoltaik-Industrie, die Kosten zu senken. „Dies ist uns jedoch 2010 gut gelungen – wir arbeiten daran, es 2011 wieder zu schaffen.“
Solarparc macht kaum noch Gewinn
Am Dienstag gab zudem die Solarparc AG, die Solarworld komplett übernehmen will, ihre vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2010 bekannt. Demnach konnte der Photovoltaik-Projektierer seinen Umsatz auf 23,2 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Gleichzeitig brach allerdings das Nachsteuerergebnis im Vergleich zu 2009 ein. Es lag nach Angaben von Solarparc bei 21.000 Euro. Im Jahr davor waren es noch 3,5 Millionen Euro. (Sandra Enkhardt)