Das chinesische Solarunternehmen Yingli Green Energy verzeichnet im ersten Quartal 2012 einen Netto-Verlust von 45 Millionen Dollar. Das ist zwar im Vergleich zu den sehr hohen Verlusten von rund 594 Millionen Dollar im Vorquartal eine Verbesserung. Verglichen mit dem ersten Quartal 2011, in dem Yingli noch einen Gewinn von rund 58 Millionen US-Dollar einfahren konnte, sind die neuen Zahlen allerdings ein deutlicher Verlust. Auch der Netto-Umsatz ist im Vergleich zum gleichen Quartal im Vorjahr leicht gesunken. Von etwa 544 Millionen US-Dollar im ersten Quartal 2011 sank der Umsatz auf rund 500 Millionen US-Dollar im ersten Quartal 2012. Im Vergleich zum letzten Quartal im Jahr 2011 konnte der Umsatz allerdings um 22,6 Prozent gesteigert werden.
Die Zahlen des koreanischen Herstellers Hanwha SolarOne sehen ebenfalls nicht gerade rosig aus. Für das erste Quartal 2012 meldet das Unternehmen einen Nettoverlust von rund 48 Millionen US-Dollar. Das ist im Vergleich zum vierten Quartal 2011, in dem noch ein Verlust von 131 Millionen US-Dollar erwirtschaftet wurde, eine klare Verbesserung. Im gleichen Quartal des Vorjahres (Q1 2011) machte Hanwha allerdings noch einen Gewinn von 23,5 Millionen Euro. Der Umsatz des Unternehmens lag im ersten Quartal 2012 bei rund 128 Millionen US-Dollar. Eine Verringerung um 17,8 Prozent verglichen mit dem vierten Quartal 2011 und um 63,5 Prozent verglichen mit dem ersten Quartal 2011.
Auch die chinesischen Unternehmen Suntech Power und Trina Solar hatten für das erste Quartal 2012 bereits Verluste gemeldet. Suntech fuhr im ersten Quartal 2012 einen operativen Verlust von 119,2 Millionen US-Dollar ein. Der Umsatz sank im Vergleich zum ersten Quartal 2011 um 53,3 Prozent auf 409,5 Millionen US-Dollar. Trina macht im ersten Quartal dieses Jahres einen Verlust etwa 40 Millionen US-Dollar. Auch der Umsatz fällt im Vergleich zum vierten Quartal 2011 um 19,7 Prozent auf rund 350 Millionen.
Insbesondere für die chinesischen Hersteller könnte sich die Lage aufgrund der von den USA beschlossenen Anti-Dumping-Zölle zunächst noch weiter verschärfen. Das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen IHS iSuppli geht davon aus, dass die Modulverkäufe asiatischer Unternehmen in die USA im Jahr 2012 um etwa 45 Prozent zurückgehen könnten. Chinesische Unternehmen stehen daher vor der Herausforderung, diese Absatzverluste durch Verkäufe in anderen Märkten auszugleichen. (Mirco Sieg)