Etwa 249.000 Photovoltaik-Anlagen sind im vergangenen Jahr in Deutschland neu installiert worden. Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass sich kleine Hausdach-Anlagen nach wie vor einer großen Beliebtheit erfreuen, wie der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) mitteilte. Anlagen bis 30 Kilowatt, wie sie auf Dächern, Scheunen und Lagerhallen oft zu finden sind, machten immer noch 83 Prozent aller neu installierten Photovoltaik-Systeme aus. Insgesamt wurden auf diese Weise 2576 Megawatt Photovoltaik-Leistung in Deutschland 2010 installiert, wie der BSW-Solar weiter mitteilte. Kräftig zulegt hätten aber auch Solarparks mit einer Kapazität von mehr als einem Megawatt. Insgesamt sind dem BSW-Solar zufolge 535 solcher Anlagen mit ingesamt 1405 Megawatt Photovoltaik-Leistung im vergangenen Jahr ans Netz gegangen. Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung zwischen 100 und 1000 Kilowatt seien ebenfalls kräftig nachgefragt worden. Dieses Marktsegment legte gegenüber 2009 kräftig zu. Die installierte Leistung konnte sich mit 1669 Megawatt fast verdreifachen; die Anlageklasse erreichte einen Anteil von 23 Prozent an der gesamten neu installierten Leistung. In einer ähnlichen Größenordnung sind auch Anlagen zwischen 30 und 100 Kilowatt zugebaut worden. Sie kamen insgesamt auf eine neu installierte Leistung von 1759 Megawatt. Insgesamt sind hierzulande 2010 Anlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 7400 Megawatt ans Netz gegangen, wie aus den Veröffentlichungen der Bundesnetzagentur hervorgeht.
Im Vergleich der Bundesländer zeigt sich, dass der Norden gegenüber dem Süden Deutschlands kräftig aufgeholt hat. „Dieser Trend widerlegt das Klischee, Solaranlagen würden sich nur in Süddeutschland lohnen. Eine gute Entwicklung, weil damit auch eine gleichmäßigere Netzauslastung im Bundesgebiet erreicht wird“, kommentierte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. Bayern belegt weiterhin den Spitzenplatz beim absoluten Photovoltaik-Zubau. 32,8 Prozent der neu installierten Gesamtleistung sind demnach im Freistaat installiert worden, gefolgt von Baden-Württemberg mit 13,6 Prozent und Nordrhein-Westfalen mit 12,2 Prozent. Allerdings wenn die Neuinstallationen pro Kopf im Ländervergleich betrachtet würden, käme Bayern als Spitzenreiter auf 194 Kilowatt pro 1000 Einwohner, gefolgt von Brandenburg mit 136 Kilowatt und Schleswig-Holstein mit 129 Kilowatt. In dieser Rangliste zieht sogar Mecklenburg-Vorpommern mit 94 Kilowatt mit Baden-Württemberg gleich, wie der Verband errechnete.
Der BSW-Solar gab auch noch weitere Eckdaten heraus. So habe die durchschnittliche Größe einer neu installierten Photovoltaik-Anlage 2010 bei 29,7 Kilowatt gelegen. Die meisten neuen Anlagen gingen im Juni ans Netz. Der größte Solarpark entstand mit 25,46 Megawatt demnach in Mecklenburg-Vorpommern. Bayern erreichte 2010 immerhin einen Anteil von fünf Prozent Solarstrom am Energiemix; bundesweit sind es zwei Prozent. (Sandra Enkhardt)