Die Bosch-Gruppe hat in Arnstadt ihr neues Zentrum für Photovoltaik festlich in Betrieb genommen. Mehr als eine halbe Milliarde Euro hat der Konzern nun an seinem Standort in Thüringen investiert, wie Bosch mitteilte. Künftig würden neben der Produktion von Solarzellen und –modulen auch ein Ausbildungszentrum und die Zentrale für Forschung und Entwicklung in Arnstadt sein. Alle weltweiten Aktivitäten rund um die Photovoltaik würden von Arnstadt aus geplant und gesteuert, erklärte Franz Fehrenbach, Chef der Bosch-Gruppe.
Innerhalb von gut zwei Jahren seien in Arnstadt auf einer Fläche von 382.000 Quadratmetern die Büros und Fabriken entstanden. Bis 2012 will Bosch nach eigenen Angaben etwa 1000 neue Arbeitsplätze schaffen, 600 davon noch bis zum Jahresende. In dem neuen Forschungszentrum seien künftig 120 Mitarbeiter mit der Entwicklung neuer Photovoltaik-Produkte beschäftigt, hieß es weiter. Insgesamt gebe es bei Bosch ein Netzwerk aus 34.000 Forschern und Entwicklern. 150 Ausbildungsplätze entstünden zudem in dem neuen Zentrum. Ausbildungsbeginn sei 1. September.
Die Bosch-Gruppe übernahm im Sommer 2008 die in Erfurt ansässige Ersol Solar Energy AG. Im Frühjahr begann sie mit dem Ausbau der Produktionsstätten in Thüringen. Am Standort Erfurt werden weiterhin Ingots und Wafer gefertigt. Bosch geht davon aus, dass die Solarsparte des Konzerns, zu der auch Aleo Solar und Johanna Solar gehören, erstmal einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro erzielen wird. Außerdem würden derzeit auch noch ein weiteres Modulwerk in Frankreich entstehen, dass 2012 seine Produktion aufnehmen soll, sowie eine Fertigung in Malaysia aufgebaut. Das neue Werk in Malaysia werde voraussichtlich ab Jahresende entstehen und soll nach dem Vorbild von Arnstadt aufgebaut werden, wie es weiter hieß. (Sandra Enkhardt)