Der Chef von Q-Cells SE hat die Studie der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) kritisiert. Das am Montag veröffentlichte Papier attestierte dem deutschen Unternehmen nur geringe Chancen, sich zukünftig auf dem Photovoltaik-Markt behaupten zu können. "Die Studie beruht auf den Zahlen von 2009, das von notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen geprägt waren. In den letzten elf Monaten haben wir erfolgreich daran gearbeitet, Q-Cells wieder auf profitablen Kurs zu bringen", sagte Nedim Cen der Mitteldeutschen Zeitung. Q-Cells arbeite wieder profitabel. Cen geht davon aus, dass das Photovoltaik-Unternehmen aus Wolfen-Bitterfeld in diesem Jahr einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro bei einem operativen Ergebnis von 75 bis 80 Millionen Euro erwirtschaften wird. Im vergangenen Jahr hatte Q-Cells einen Verlust von 1,356 Milliarden Euro verbucht. Allerdings werde „2011 für die gesamte Branche ein anspruchsvolles Jahr“, räumte Cen ein.
Die Photovoltaik-Produktion wird aus Sicht der HTW sich zukünftig noch weiter nach Asien verlagern. Für viele deutsche Unternehmen wird es dann nur noch wenige Chancen am Markt geben, so die Einschätzung von Studienautor Wolfgang Hummel. Dabei sieht er neben Q-Cells auch die Existenz von Conergy und Solon bedroht. Vor allem chinesische Photovoltaik-Unternehmen wie Suntech, LDK Solar und Yingli hätten ihre anfänglichen Qualitätsprobleme bei den Solarmodulen mittlerweile in den Griff bekommen und würden Spitzenprodukte anbieten. Insgesamt könnten die chinesischen Firmen dank staatlichen Finanzierungshilfen und niedrigerer Lohnkosten bis zu 20 Prozent billiger als die deutsche Konkurrenz produzieren, heißt es in der Studie. Einzig den Photovoltaik-Hersteller Solarworld und die deutschen Maschinenbauer wie Manz Automation, Roth & Rau und Centrotherm sieht Hummel im Wettbewerb mit der asiatischen Konkurrenz gut aufgestellt. (Sandra Enkhardt)