Der Vorstand des Hamburger Solarunternehmens Conergy hat mit Zustimmung des Aufsichtsrats hat seinen Bestand an liquiden Mitteln um 4,575 Millionen Euro mittels einer unbesicherten Wandelanleihe erhöht. Die Anleihe ging an zwei strategische Investoren. „Wir haben uns für das Geschäftsjahr 2013 zum Ziel gesetzt, unsere Volumina und den Umsatz erheblich zu steigern“, erklärt Philip Comberg, Geschäftsführer von Conergy, den Bedarf an mehr flüssigen Mitteln. „Dies wollen wir vor allem über den relativ kapitalintensiven Großkraftwerksbau erreichen. Mit der zusätzlichen Liquidität aus der heute gezeichneten Wandelanleihe haben wir nun einen etwas größeren Spielraum, unsere gut gefüllte Projektpipeline noch effektiver umzusetzen.“
Das Jahr läuft bisher gut
Tatsächlich läuft es in diesem Jahr gut für die Hamburger. In der Projektpipeline stehen unter anderem noch Solarkraftwerke in Spanien mit einer Gesamtleistung von 3.3 Megawatt. Eine davon entstht auf einer Lagerhalle in Seseña, südlich von Madrid. Sie wird eine Leistung von 1,8 Megawatt haben. Eine zweite Anlage mit einer Leistung von 1,5 Megawatt wird auf dem Dach eines Lebensmittelgroßhändlers auf den Kanaren installiert. In Rumänien baut Conergy derzeit ein zweites großes Solarkraftwerk mit einer Gesamtleistung von zwei Megawatt. Die über 8.000 Module sollen nach der Fertigstellung jährlich 2.700 Megawattstunden Sonnenstrom produzieren. Auch das Geschäft in England floriert. In Lovedean im Süden des Landes hat Conergy einen Solarpark mit einer Gesamtleistung von 4,5 Megawatt errichtet. Schon Anfang des Jahres gingen zwei weitere Photovoltaikkraftwerke in Südwest- und Südostengland mit einer Leistung von 15 Megawatt ans Netz. Vier weitere Solarkraftwerke mit einer Leistung von 15,3 Megawatt sind noch in Arbeit. Das Vereinigte Königreich gilt als einer der Märkte der Zukunft. „Wir rechnen mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum in Großbritannien von rund 13 Prozent sowie einem Marktvolumen von rund 1,1 Gigawatt bis Ende 2013, das auf 1,3 Gigawatt in 2015 ansteigt“, sagt Robert Goss, Chef von Conergy in Großbritannien und Irland. „Mit der Förderungsstruktur werden Solarparks hier künftig eine wichtige Rolle spielen. Aber auch große und kleine Aufdachinstallationen werden ebenso weiter zunehmen, getrieben durch die steigenden Gaspreise sowie den hohen Zeit- und Kostenaufwand beim Bau von neuen Gas- oder Atomkraftwerken.“ Derzeit bekommen die Betreiber von Solarstromanlagen in Großbritannien für jede produzierte Megawattstunde zwei „Grüne Zertifikate“. Die werden derzeit für durchschnittlich 40 Pfund (46 Euro) gehandelt.
Investoren können Anleihe in Aktien umwandeln
Die Anleihe hat eine Laufzeit von gut zwei Jahren und wird am 30. Juni 2015 fällig. Sie wird unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre ausgegeben und mit sieben Prozent pro Jahr fest verzinst. Die Investoren, die die Anleihe gezeichnet haben, bekommen das Recht, diese in Aktien von Conergy umzuwandeln. (Sven Ullrich)