Die anhaltend schleppende Nachfrage auf dem deutschen Photovoltaik-Markt sowie der Preisverfall spiegeln sich in den Quartalszahlen der Conergy AG wieder. Das gewachsene Geschäft des Photovoltaik-Unternehmens im Ausland konnte dies nicht ausgleichen. In den ersten drei Quartalen 2011 sei der Gesamtumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf 570,9 Millionen Euro gesunken, teilte Conergy mit. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern lag mit 47,3 Millionen Euro im Minus, nach einem Gewinn von 33,6 Millionen Euro im Vorjahr. Grund dafür seien Einmaleffekte aus der Neuausrichtung der Fabrik in Frankfurt/Oder auf die Modulfertigung, so das Unternehmen. Langfristig erhofft sich Conergy aber dadurch sinkende Produktionskosten. Vorstand Alexander Gorski betonte, das Photovoltaik-Unternehmen wolle „Personal- und Sachkosten in allen Bereichen konsequent senken“.
Das EBIT-Ergebnis lag wieder deutlich im Minus. Den 13,1 Millionen Euro Gewinn in den ersten drei Quartalen 2010 stehen in diesem Jahr ein Verlust von 136,4 Millionen Euro gegenüber, wie Conergy mitteilte. Das Ergebnis des dritten Quartals sei vor allem durch den anhaltenden Preisdruck wegen der weiter bestehenden Überkapazitäten belastet gewesen. So seien die Preise für Solarmodule seit Jahresbeginn um mehr als 30 Prozent gesunken. Zusätzlich würden sich auch wegen der Finanzkrise in einigen Ländern Banken bei der Finanzierung von Photovoltaik-Projekten zurückhalten.
Während der Absatz in Deutschland eher schwierig war, konnte Conergy nach eigenen Angaben seinen Umsatz auf ausländischen Photovoltaik-Märkten aber weiter steigern. Der Anteil des Auslandsumsatzes sei auf 414,5 Millionen Euro in den ersten drei Quartalen gestiegen. Dies entspreche beim Verkauf der Solarmodule einer Volumensteigerung um 85 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der starke Zuwachs fuße vor allem auf dem starken Zuwachs der Photovoltaik-Geschäfte in Asien, aber auch in Griechenland, Italien und Nordamerika, teilte Conergy weiter mit.
Für das vierte Quartal zeigte sich der Conergy-Vorstand verhalten optimistisch, nachdem es bislang „ein sehr schwieriges Solarjahr“ gewesen sei. Allerdings seien auch weiter Risiken bei der Finanzierung von Photovoltaik-Projekten in einigen Ländern wegen der Finanzkrise zu erwarten. Insgesamt rechne das Photovoltaik-Unternehmen mit einem sinkenden Umsatz für das Gesamtjahr. Er werde voraussichtlich zwischen 750 und 800 Millionen Euro liegen, so der Vorstand. Das EBITDA-Ergebnis werde voraussichtlich auf einen Verlust zwischen 50 und 55 Millionen Euro hinauslaufen. Für das kommende Jahr sei von einer Stagnation des Photovoltaik-Weltmarkts auszugehen. Es müsse wegen des weiteren Kapazitätsausbaus der asiatischen Konkurrenz auch mit einem anhaltenden Preisverfall gerechnet werden. Dennoch strebe Conergy dann wieder ein leicht positives EBITDA-Ergebnis bei etwa gleichbleibenden Umsatz an, hieß es weiter. (Sandra Enkhardt)