Während im Berliner Bundestag über die Zukunft der Atomenergie in Deutschland debattiert wird, schafft die Conergy Gruppe zusammen mit dem Darmstädter Energieversorger HSE AG im bayerischen Thüngen, das rund 25 Kilometer nördlich von Würzburg liegt, solare Fakten. Gemeinsam haben beide Unternehmen heute im Beisein von Vertretern aus Politik und Wirtschaft den mit 19 Megawatt größten Solarpark Deutschlands aus eigener Herstellung eingeweiht. Die Photovoltaik-Freiflächenanlage sei ein Paradebeispiel für „Solar made in Germany“ und zugleich eine Alternative zur nuklearen Zukunft der Republik, teilte Conergy mit. Denn in Thüngen strahle die Sonne und nicht der Meiler.
Für das größte Conergy-Solarkraftwerk auf deutschem Boden haben die Ingenieure in Thüngen aus dem Hause Conergy 85.000 Module, 62 Wechselrichter und 45.000 Gestellpfosten verbaut. Die Anlage soll ab sofort jährlich 19 Gigawattstunden Photovoltaik-Strom erzeugen und damit zehnmal mehr als die Bevölkerung Thüngens verbraucht. Der Darmstädter Energieversorger HSE hat den Solarpark von Conergy gekauft. „Wir wollen als Wegbereiter das bisherige System der Energieversorgung in Richtung Nachhaltigkeit verändern“, so HSE-Vorstandsvorsitzender Albert Filbert. Die HSE setze dabei auf den Dreiklang vermeiden, verringern und kompensieren von Kohlendioxid. „Wir investieren in den Ausbau erneuerbarer Energien, wir erhöhen durch unsere Dienstleistungen und Produkte die Energieeffizienz. Und unvermeidbare Emissionen kompensieren wir, indem wir Regenwälder in Kanada aufforsten.“
Die Politik würdigte die Leistung aller Beteiligten sowie die Strahlkraft des Projekts für den Solarstandort Deutschland. Hans-Josef Fell, Sprecher für Energiepolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen: „Mit dem Solarpark wird nicht nur ein Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz geleistet. Er ist auch ein Signal für echte Versorgungssicherheit, Wertschöpfung und Arbeitsplätze in unseren Regionen.“ Bundestagsmitglied Joachim Spatz (FDP), in dessen Bereich die Marktgemeinde Thüngen liegt, stellte besonders die Vorreiterrolle Bayerns im Photovoltaik-Bereich heraus. Denn in Sachen Solar liegt vor allem der Freistaat Bayern weit vorn: 39 Prozent aller neu in der Republik installierten Leistung ging 2009 auf das Konto des Freistaates, seit 2004 hat sich die jährlich erzeugte Menge Solarstrom dort mehr als verzehnfacht. „Ich bin sehr froh, dass die Ansiedlung dieses beeindruckenden Projekts in unserer unterfränkischen Heimat gelungen ist und sehe darin ein wegweisendes Signal für künftige Anstrengungen im Bereich des Klimaschutzes, ganz im Sinne des Energiekonzepts der schwarz-gelben Bundesregierung.“ (Petra Hannen)