Die Conergy AG hat nach eigenen Angaben erfolglos versucht, seinen langfristig geschlossenen Vertrag mit MEMC Electronic Materials, Inc. nachzuverhandeln. Nun strebe das Unternehmen notfalls auch eine gerichtliche Aufhebung des Liefervertrages mit dem US-Unternehmen an, hieß bei der Vorlage der offiziellen Geschäftszahlen für 2008. Die angestrebte Wertberichtigung sei wegen des Scheiterns der Verhandlungen nun nicht erreicht. Das EBIT-Konzernergebnis lag daher bei – 213 Millionen Euro, 54 Millionen Euro schlechter als zunächst erwartet. Damit bewegte sich der Verlust auf Vorjahresniveau.
Conergy strebe eine gerichtliche Anfechtung noch im April an, sollte es in den nächsten Tagen zu keiner Einigung kommen. Der Aufsichtsrat habe den Vorstand am Montag dazu ermächtigt, hieß es weiter. Der Vertrag bilde in keiner Weinse den sehr starken Preisverfall für Wafer ab, sagte der Conergy-Vorstandsvorsitzende Dieter Ammer. Zudem bestünden Zweifel an der rechtlichen Vertragsstruktur. Conergy würde die hohen Kosten, die mit einer Vertragsauflösung verbunden sind, in Kauf nehmen.
Schwaches 1. Quartal 2009
Der Auftakt des Geschäftsjahres 2009 lief für Conergy ebenfalls nicht nach Plan. Der Umsatz lag in den ersten drei Monaten mit 65 Millionen Euro rund 70 Prozent niedriger als im Vergleichszeitraum 2008. Die Finanz- und Wirtschaftskrise hatte bereits das Geschäft im letzten Quartal 2008 belastet. Nach Angaben von Conergy sei es im März wieder zu einer Belebung des Geschäfts gekommen, ohne jedoch das schlechte Geschäft der Vormonate ausgleichen zu können. Der Vorstand rechnet daher nicht damit, dass wie 2008 ein Umsatzniveau von gut einer Milliarde Euro erreicht werden wird. Die Aktie von Conergy war der Verlierer des Tages im TecDax und büßte bis zu 50 Prozent an Wert ein. Nach einer wahren Kursrallye seit Ende März tendierte die Aktie nun wieder bei rund 0,85 Euro.(SE)