Die Conergy AG konnte 2009 erste Erfolge ihrer Restrukturierungsmaßnahmen verzeichnen. Im vierten Quartal gab es erstmals wieder ein positives Ergebnis für das Photovoltaik-Unternehmen aus Hamburg. Das Unternehmen habe einen Umsatz in den letzten drei Monaten 2009 von 244, 4 Millionen Euro erzielt. Das EBITDA-Ergebnis lag bei 36,8 Millionen Euro, wie Conergy mitteilte. Im Vorjahreszeitraum verzeichnete das Unternehmen noch einen Verlust von 130,3 Millionen Euro. In dem Ergebnis seien die wieder aufgewerteten Forderungen gegen MEMC in Höhe von 34,2 Millionen Euro enthalten, die Conergy im Jahresabschluss 2008 als Anzahlungen vorsorglich wertberichtigt hatte.
Das positive Ergebnis im letzten Quartal schlägt sich auch in den Zahlen für das gesamte Geschäftsjahr 2009 nieder. Nach Angaben des Unternehmens lag trotz weltweiter Finanz- und Wirtschaftskrise das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen noch bei minus 10,8 Millionen Euro. Dies sei eine Verbesserung von etwa 93 Prozent gegenüber dem Vorjahr, als der Verlust noch bei 147,3 Millionen Euro gelegen habe. Auch das EBIT-Ergebnis für 2009 sei um 80 Prozent auf minus 36,8 Millionen Euro verbessert worden. Dabei habe aber Conergy mit dem schwierigen Marktumfeld und sinkenden Umsatzzahlen zu kämpfen gehabt. Er war mit 600,9 Millionen Euro 38 Prozent niedriger als noch von einem Jahr, wie es weiter hieß. Das Ergebnis habe aber durch die massiven Kosteneinsparungen und die effizientere Organisation des Unternehmens dennoch verbessert werden können. Die positiven Zahlen verschafften Conergy auch Rückenwind an der Börse. Am Mittag tendierte die Aktie des Photovoltaik-Unternehmens mehr als zehn Prozent im Plus und lag damit an der Spitze aller TecDAX-Werte.
2010 soll positiv werden
In diesem Jahr strebt Conergy nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden Dieter Ammer wieder ein positives operatives Ergebnis an. Die künftige Entwicklung des deutschen Marktes spiele dabei eine wichtige Rolle, sagte er mit Blick auf die geplanten zusätzlichen Kürzungen der Photovoltaik-Förderung. Als weiterer positiver Aspekt wurde die im vierten Quartal erstmals profitabel betriebene Modulfabrik in Frankfurt/Oder hervorgehoben. Sie habe erstmals auf allen Linien produzieren können und damit die erwartete Kostendegression erzielt. Dies habe sich positiv auf die Marge ausgewirkt. Wichtige Voraussetzung dafür war die Einigung mit dem US-Waferproduzenten MEMC. Beide Unternehmen hatten sich Ende Januar außergerichtlich auf eine Anpassung des ursprünglich acht Milliarden schweren Liefervertrages geeinigt. Künftig wird sich die Liefermenge nach dem Bedarf der Solarfabrik in Frankfurt/Oder richten. Die Waferpreise, die in vergangenen Monaten deutlich gesunken sind, orientieren sich künftig an den Marktpreisen, wie beide Unternehmen vereinbarten. Conergy selbst bezeichnete die Einigung mit MEMC damals als „Befreiungsschlag“ und „weiteren Meilenstein in der Reorganisation“. (Sandra Enkhardt)