Weitere Konzerne haben sich dem milliardenschweren Wüstenstrom-Projekt Desertec angeschlossen. 15 Konzerne seien als Partner neu gewonnen worden, teilte die Initiative mit. Dies zeige die große Bereitschaft der Wirtschaft, den Umbau der Energieversorgung hin zu erneuerbaren Energien voranzutreiben. Zu den neuen Mitgliedern gehörten unter anderem Bilfinger Berger, die Commerzbank, Evonik, IBM Deutschland sowie der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV.
Anfang der Woche waren Katrin-Susanne Richter und Thiemo Gropp zu neuen Vorständen der Desertec-Foundation bestellt worden. Die bisherigen Vorstände bleiben dem Wüstenstrom-Projekt jedoch eng verbunden. Gerhard Timm sei in den Aufsichtsrat gewählt worden. Der zweite ehemalige Vorstand Friedrich Führ werde nun Veranstaltungskonzepte entwickeln, um die Idee von Desertec weltweit bekannt zu machen, hieß es weiter. Max Schön werde künftig den Vorsitz des Aufsichtsrates der gemeinnützigen Stiftung übernehmen, hieß es weiter. Schön ist Präsident des Club of Rome.
Desertec ist eine der größten Industrieinitiativen aller Zeiten: 400 Milliarden Euro wollen die Gesellschafter in den Bau solarthermischer Kraftwerke, Photovoltaik- und Windkraftanlagen in der Sahara investieren. Langfristig sollen damit rund 15 Prozent des Strombedarfs von Europa sowie ein erheblicher Anteil des Energiebedarfs in den Erzeugerländern gedeckt werden.Der ehemalige deutsche Umweltminister Klaus Töpfer (CDU) wurde Anfang März als Berater für strategische Fragen von der Initiative verpflichtet. (Sandra Enkhardt)