Die Desertec-Initiative will ihren Plan, in der Wüste Nordafrikas mit großen Kraftwerken Solarstrom zu produzieren, nun in die Tat umsetzen. Planungsgesellschaft Desertec Industrial Initiative (DII) kündigte nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstagausgabe) an, im kommenden Jahr mit dem Bau eines Pilotkraftwerks in Marokko beginnen zu wollen. Es werde eine Kapazität von 500 Megawatt haben und sich über eine Fläche von zwölf Quadratkilometern erstrecken. Das Vorhaben kostet dem Bericht zufolge bis zu zwei Milliarden Euro. Der Bau werde zwei bis vier Jahre dauern, so die Schätzungen der DII. In einer ersten Bauphase sollen zunächst 150 Megawatt installiert werden. Die Details über Standort, Technologie und Finanzierung sollen dem Bericht zufolge bis Anfang kommenden Jahres geklärt werden. Dabei sei aus Kreisen der Initiative verlautet, dass die DII-Gesellschafter bereit seien, 30 Prozent der Investitionskosten zu übernehmen. Derzeit liefen auch Gespräche mit Vertretern von Umwelt- und Wirtschaftsministerium, über eine mögliche Beteiligung der Bundesregierung an dem Projekt. Überdies gebe es Gespräche mit Spanien, Italien, Frankreich und der EU, hieß es weiter.
Die DII wurde im Oktober 2009 in München gegründet. Dabei schlossen sich für die Desertec-Initiative zahlreiche Konzerne wie Munich Re, Siemens, Eon, Deutsche Bank und Enel zusammen. Ziel ist es, im Jahr 2050 in Afrika so viel regenerative Energie zu erzeugen, dass damit 15 Prozent des europäischen Strombedarfs gedeckt werden kann. Dafür sollen vor allem in Nordafrika Photovoltaik- und solarthermische Kraftwerke installiert werden. (Sandra Enkhardt)