Die Conergy AG kämpft derzeit um einen finanziellen Neuanfang. Nach Schuldenschnitt und Kapitalerhöhung sah es zunächst so aus, dass Hedge Fonds das Ruder bei dem angeschlagenen Photovoltaik-Unternehmen übernehmen würden. Nun berichtet aber das „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf Finanzkreise, dass die Deutsche Bank künftig der größte Aktionär bei Conergy werden könnte. Das Geldinstitut habe sich mit 13 Prozent beteiligt, hieß es weiter. Der Anteil der Deutschen Bank wäre somit höher als die Beteiligung der Hedge Fonds York Capital und Sothic Capital, die jeweils zwölf Prozent halten sollen. Conergy will am Freitag die neue Aktionärsstruktur bekanntgeben. Unklar sei derzeit noch, ob die Finanzinstitute zusätzliche Anteile an dem Photovoltaik-Unternehmen über die Börse gekauft haben, hieß es in dem Bericht weiter. Der vormals größte Aktionär, die Commerzbank, habe nach dem Aktientausch wohl aber nur noch einen Anteil von weniger als zehn Prozent. Vor der Entschuldung hielt die Bank immerhin 29 Prozent der Conergy-Aktien.
Kooperation mit asiatischen Hersteller?
Der Einsatz der Deutschen Bank hat laut „Handelsblatt“ viele in der Solarbranche überrascht. Das Institut habe kurz vor Abschluss des Aktientausches noch ein weiteres Schuldenpaket von der Investmentfirma Eco Master erworben und in Aktien umgetauscht, hieß es aus Finanzkreisen. Ende August will Conergy nun einen neuen Aufsichtsrat wählen. Er soll die neue Eignerstruktur wiederspiegeln. Die derzeitigen Mitglieder des Kontrollgremiums haben bereits ihren Rückzug angekündigt. Von Seiten der Deutsche Bank soll der frühere Investmentbanker des Instituts, Philip Comberg, in den Aufsichtsrat einziehen. Dem Bericht zufolge ist es wahrscheinlich, dass Conergy künftig mit einem asiatischen Photovoltaik-Hersteller kooperieren wird. (Sandra Enkhardt)