Der Konsolidierungsdruck in der Photovoltaik-Industrie nimmt zu. Der US-Dünnschichtkonzern First Solar wird voraussichtlich ab März 1200 Mitarbeiter in seinem Werk in Frankfurt/Oder in Kurzarbeit schicken. Darüber habe der Geschäftsführer Burkhard von Westerholt die Mitarbeiter auf einer Versammlung informiert, berichtet die „Märkische Oderzeitung“. "Frühestens ab Anfang März und maximal sechs Monate werden wir zur Kurzarbeit übergehen", sagte er. Dies betreffe die gesamte Belegschaft. Allerdings sei dies noch nicht endgültig entschieden, heißt es in dem Bericht weiter. Das Photovoltaik-Unternehmen habe aber Gespräche mit der Arbeitsagentur aufgenommen. Angesichts der eher schwachen weltweiten Nachfrage auf den Photovoltaik-Märkten denke First Solar über Kapazitätsanpassungen weltweit nach. Im Dezember habe das Unternehmen bekannt gegeben, dass eine Reduzierung der Produktionskapazität auf rund 80 Prozent angestrebt werden, hieß es in einer offiziellen Erklärung des Unternehmens auf Nachfrage der photovoltaik. Dies sei als Maßnahme gegen das Ungleichgewicht auf Angebot- und Nachfrageseite gedacht. Eine mögliche Maßnahme, um die reduzierte Kapazität zu erreichen, sei die Einführung von Kurzarbeit im deutschen Werk. "Während die Entscheidung noch nicht endgültig ist, haben wir bereits unsere Mitarbeiter vorsorglich informiert", hieß es weiter. Neben Deutschland verfügt First Solar auch über Produktionsstätten in den USA und Malaysia. In Frankfurt/Oder war erst Ende vergangenes Jahres ein zweite Werk vollständig hochgefahren worden.
First Solar und Centrotherm kündigen Kurzarbeit an
Stellungnahme von First Solar ergänzt
Wesentlich dramatischer scheint die Lage bei Centrotherm Photovoltaics zu sein. Der Photovoltaik-Anlagenbauer hat nach einem Bericht der „Südwest Presse“ sogar Kündigungen ausgesprochen. „In wenigen Einzelfällen“ seien unbefristete Arbeitsverträge gekündigt worden, heißt es in dem Bericht. Zudem sei Kurzarbeit in der Produktion eingeführt worden. "Die Photovoltaik-Branche befindet sich in einer sehr schweren Zeit und Konsolidierungsphase. Wir sind in einem turbulenten Marktumfeld mit einem starken Auftragseinbruch", kommentierte Centrotherm seine Entscheidung, ohne jedoch Details nennen zu wollen. Bereits im Oktober hatte der Photovoltaik-Anlagenbauer die Produktion für zwei Wochen gedrosselt, um die rückläufige Auftragslage aufzufangen. (Sandra Enkhardt)