Es besteht Hoffnung, dass wenigstens Teile des insolventen Erlanger Kraftwerkbauers Solar Millennium an Investoren verkauft werden. So können die Gläubiger auf etwas von ihrem geliehenen Geldes hoffen. „Es gibt bereits Interessenten. Wir werden sehr häufig angesprochen,“ sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Volker Böhm gegenüber photovoltaik. „Wir beginnen in den nächsten Tagen mit der Due Diligence,“ also der Kaufprüfung.
Solar Millennium hatte kurz vor Weihnachten Insolvenz angemeldet. „Wir haben auf der Passivseite die gezeichneten Anleihen in einer Größe von 230 Millionen Euro“, so Böhm. „Wie hoch die Forderungen tatsächlich werden, kann ich erst genau sagen, wenn das Gutachten für das Insolvenzgericht fertig ist. Jetzt kommt es zunächst darauf an, die vorhandenen Werte für die Gläubige zu sichern.“
Solar Millennium habe erhebliches Know-how, auch über seine Tochtergesellschaften. Außerdem gäbe es eine Vielzahl von Projekten. „Allein in dem im Bau befindlichen solarthermischen Kraftwerk im spanischen Arenales steckt ein erhebliches Investment von Solar Millennium, aber auch von anderen Vertagspartnern.“ Wie viel davon verwertet werden könne, werde sich erst zeigen, wenn der Investorenprozess angelaufen ist, sagte Böhm. „In den nächsten Wochen werden wir sehen, wie erfolgreich das ist und wie viel Interesse es gibt.“
Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" vom 13. Januar 2012 zählt der Solar-Millennium-Geschäftspartner Ferrostaal dazu. Auch ein Baukonzern soll danach unter den Interessenten sein. (William Vorsatz)