Die Eröffnung der Produktion sei nun ein wichtiger Schritt in Richtung Kommerzialisierung von organischen Solarfolien, sagte Heliathek-Vorstandschef Thibaud Le Seguillon. Die Bauzeit für das Werk habe etwa sechs Monate gedauert. Im Herbst plane das Unternehmen nun die ersten Solarfolien für Photovoltaik-Anwendungen auf den Markt zu bringen. Ziel sei es, in naher Zukunft auch Lösungen für gebäudeintegrierte Photovoltaik mittels Solarfolien anzubieten. „Für die Realisierung dieser Strategie planen wir dieses Jahr eine weitere Finanzierungsrunde abzuschließen, bei der wir 50 Millionen Euro von bestehenden und neuen Investoren für eine weitere Produktionslinie einwerben möchten“, sagte Le Seguillon weiter. An Heliatek sind bereits starke Industrie- und Finanzkonzerne wie BASF Venture Capital, Bosch, Innogy Venture Capital (RWE) und Wellington Partners beteiligt.
Heliatek eröffnet Produktion für organische Solarfolien
Die Heliatek GmbH hat mit einer feierlichen Zeremonie die Produktion seiner organischen Solarfolien in Dresden offiziell eingeweiht. Insgesamt habe das Photovoltaik-Unternehmen rund 14 Millionen Euro in die ersten Fertigungslinien für flexible, organische Solarmodule investiert. Mehr als 75 Arbeitsplätze seien geschaffen worden, teilte Heliatek weiter mit. In der Produktion werde auf das Rolle-zu-Rolle-Verfahren mittels Vakuumdeposition bei niedrigsten Temperaturen gesetzt. Dies ist laut Heliatek weltweit einmalig, da bislang organische Module mit Hilfe diverser Druckverfahren gefertigt werden. Es würden Solarmodule mit verschiedenen Maßen, Farben und Transparenzen hergestellt, die nur ein Gewicht von 500 Gramm pro Quadratmeter aufwiesen.
Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) war als Ehrengast zur Eröffnung geladen. Er betonte in seiner Rede die Bedeutung der Photovoltaik für sein Land. Wiederholt hatte sich Tillich in den vergangenen Tagen gegen die massiven Einschnitte bei der Solarförderung, wie sie die Bundesregierung plant, ausgesprochen. "Wir wollen, dass sich die Solarindustrie in Sachsen weiterentwickeln kann, und der Bund muss dafür verlässliche Rahmenbedingungen setzen", sagte er vor den rund 300 Gästen nach einer dpa-Meldung. Es könne nicht sein, dass Gesetze kurzfristig verändert und damit Investitionspläne von Photovoltaik-Unternehmen über den Haufen geworfen würden. "Wir fordern, dass die Bundesregierung einen Extra-Bonus für in Europa hergestellte Photovoltaik-Produkte anbietet", sagte Tillich demnach weiter. Tillich kündigte dpa zufolge an, dem vorliegenden Gesetzentwurf zur Solarförderung im Bundesrat nicht zustimmen zu wollen. Er forderte von der Bundesregierung, dass sie mit der EEG-Novelle eine stärkere Unterstützung von Forschung und Entwicklung in der Solarbranche gewährleisten müsse. (Sandra Enkhardt)