Wie viel Geld an die Gläubiger zurückgezahlt werden könne, hänge davon ab, ob zwei noch nicht fertiggestellte Projekte verkauft werden könnten, sagte Böhm weiter. “Ich bin optimistisch, dass wir das zum Abschluss bringen”, sagte er. Bis das Insolvenzverfahren abgeschlossen sein wird, könnten seinen Worten zufolge durchaus fünf Jahre vergehen. Böhm erklärte nach der Meldung weiter, es werde noch geprüft, ob gegen die ehemalige Führungsriege Haftungsansprüche geltend gemacht werden können oder diese sogar in kriminelle Machenschaften verwickelt gewesen sei. Zugleich kündigte Böhm an, dass er die Forderungen des ehemaligen Kurzzeit-Vorstandschefs Utz Claassen bestreiten werde. Dieser hat Solar Millennium auf Schadensersatz in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrags in den USA verklagt. Vor rund einer Woche hatten 18 Inhaber von Teilschuldverschreibungen eine Sammelklage beim Landgericht Nürnberg-Fürth eingereicht. Sie hatten insgesamt rund 315.000 Euro in Solar Millennium-Projekte investiert. (Sandra Enkhardt)
Insolvenzverwalter lässt Gläubiger von Solar Millennium hoffen
Der Insolvenzverwalter der Solar Millennium AG, Volker Böhm, hat den rund 16.000 geschädigten Anleihegläubigern auf einer Versammlung am Dienstag eine Teilentschädigung in Aufsicht gestellt. . “Es wird eine Auszahlung an die Anleger geben”, sagte er nach einer Meldung der Nachrichtenagentur dapd. Eine Quote wollte er demnach aber nicht nennen. Nach Berichten aus der nicht öffentlichen Gläubigerversammlung könnte sich bei bis zu zehn Prozent der jeweils angelegten Summe liegen, heißt es in dem Bericht weiter. Über Inhaber-Teilschuldverschreibungen hatte Solar Millennium Geld für seine Projekte zum Bau solarthermischer Kraftwerke eingesammelt. Die Summe belaufe sich auf knapp 227 Millionen Euro, womit dies die größte Gläubigergruppe des im Dezember insolvent gegangenen Unternehmens sei. Insgesamt beliefen sich die Verbindlichkeiten von Solar Millennium auf rund 300 Millionen Euro. Dem stünden zu erwartende Erlöse in Höhe von mehr als 25 Millionen Euro gegenüber. Auf der Versammlung waren rund 530 Gläubiger anwesend, die die Rechtsanwälte Klaus Nieding und Franz Wagner zu ihren Interessensvertretern wählten. Für den 4. Juni sei eine weitere Gläubigerversammlung geplant, hieß es weiter.