Juwi will sich künftig auf sein Kerngeschäft fokussieren und technologieübergreifend Projekte im Bereich erneuerbarer Energien entwickeln. Dies habe zur Folge, dass sich der Projektierer unter anderem aus dem Bau von Photovoltaik-Dachanlagen in Deutschland zurückziehe. Dies verkündete Juwi anlässlich der Einweihung seines neuen energieeffizienten Zentralgebäudes in Wörrstadt, zu der auch Bundesumweltminister Peter Altmaier gekommen war. "Diese Entscheidungen bedauern wir sehr; allerdings lassen sie sich im Hinblick auf das Gesamtunternehmen nicht vermeiden. Sie sind notwendig, weil wir Juwi nur so erfolgreich weiterentwickeln können“, sagte Juwi-Vorstand Matthias Willenbacher.
Juwi-Sprecher Felix Wächter sagte, die Entscheidung sei im Zuge der ganzen EEG-Debatten in Deutschland im ersten Halbjahr gefallen. Nun sollten noch die bestehenden Projekte mit Photovoltaik-Dachanlagen hierzulande abgearbeitet werden. Gleichzeitig würden aber keine neuen Aufträge mehr akquiriert, so Wächter weiter. Photovoltaik-Freiflächenanlagen werde Juwi aber weiterhin projektieren. Insgesamt seien 60 bis 80 Mitarbeiter der 400 Angestellten im Solarbereich von der Entscheidung betroffen, sagte Wächter. Es werde versucht, möglichst viele der Betroffenen in anderen Geschäftsbereichen unterzubringen. Dafür habe Juwi extra eine „Taskforce“ eingesetzt, die die Mitarbeiter unterstütze.
Die Juwi-Gruppe ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Der Projektierer aus Rheinland-Pfalz verfügt mittlerweile über rund 1800 Mitarbeiter in 15 Ländern. Juwi deckt bislang alle Felder der Erneuerbaren ab und setzt auch auf Elektromobilität und Speichertechnologien. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen bisher 1500 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 1200 Megawatt realisiert, darunter viele Solarparks auf Konversionsflächen. (Sandra Enkhardt)