Microsol, ein Hersteller von Solarzellen mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten, hat wesentliche Bestandteile der insolventen Solon-Gesellschaften sowie zwei ausländische Tochterunternehmen erworben. Mit der kürzlich gegründeten Solon Energy GmbH als Kern der neuen Gruppe entsteht ein integrierter Solar-Systemanbieter.
Er soll auf führenden Photovoltaikmärkten stark vertreten sein und dadurch gute Perspektiven im internationalen Wettbewerb haben. Rund 600 weltweite Arbeitsplätze sind aus dem insolventen Berliner Unternehmen Solon SE und seinen Tochtergesellschaften auf die neue Solon Energy GmbH und ihre Schwestergesellschaften übergegangen. Damit bleiben die Standorte in Berlin-Adlershof, Tucson (USA) und Carmignano di Brenta (Italien) erhalten. Über den Kaufpreis wurde unter den Vertragspartnern Stillschweigen vereinbart. Eine Genehmigung der italienischen Wettbewerbsbehörden steht noch aus.
Microsol produziert mit rund 325 Mitarbeitern am Standort Fujairah in den Arabischen Emiraten Solarzellen. So habe das Unternehmen gute Perspektiven für weiteres Wachstum in seinen Kernmärkten in den arabischen und asiatischen Ländern, heisst es von Solon Energy. Die Übernahme von Solon ermögliche die Erweiterung der Angebotspalette um spezialisierte Produktinnovationen und Zugänge zum europäischen und nordamerikanischen Markt.
Zudem werden die Stärken von Solon im Kraftwerksgeschäft und in den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie Marketing und Vertrieb von Microsol als besonders werthaltig betrachtet. Die Produktion der Photovoltaiksysteme soll auch künftig in Deutschland stattfinden. Im Laufe des Jahres will Solon Energy eine weitere Fertigung am Microsol-Standort Fujairah starten.
Ein wesentlicher Wachstumsmarkt für die neue Solon-Gruppe soll Indien sein. "Aufgrund der günstigen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen liegen hier große Potenziale für das Kraftwerksgeschäft", erklärte Kiran Turlapati, CEO von Microsol. "Mit dem Marktzugang von Microsol und der Modul- und Kraftwerks-Expertise von Solon haben wir in Indien gute Perspektiven."
Die internationale Aufstellung, die exzellente Mitarbeiterstruktur und die Produktinnovationen von Solon ergänzen sich laut Turlapati hervorragend mit den Stärken von Microsol.
Der Solon-Energy-Geschäftsführer Stefan Säuberlich, zuvor bereits CEO von Solon, zeigte sich erfreut über den neuen strategischen Investor. "Wir kennen Microsol seit vielen Jahren als verlässlichen Partner. Das Unternehmen war schon seit Langem unser Wunschkandidat als Investor", sagte Säuberlich. Microsol habe das Potenzial von Solon realistisch eingeschätzt, zum Beispiel die Innovationskraft der Mitarbeiter und die Kraftwerkskompetenz. "Daher bin ich zuversichtlich, dass wir gemeinsam eine Erfolgsgeschichte in der Solarindustrie schreiben werden."
Auch in der Belegschaft wurde der Einstieg von Microsol positiv aufgenommen. "Wir freuen uns über den Erhalt vieler Arbeitsplätze. Wir haben den Eindruck gewonnen, dass Microsol ein Partner ist, der uns wieder optimistisch nach vorn schauen lässt", erklärte die Betriebsratsvorsitzende Sabine Lutze anlässlich der Übernahme. (William Vorsatz)