In Bayern stoßen die Netzbetreiber an ihre Kapazitätsgrenzen. Sie werden es nicht schaffen, alle angemeldeten Photovoltaik-Anlagen bis zum Jahresende ans Stromnetz anzuschließen, wie der Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW) mitteilte. Problem dabei: Anlagen, die erst im neuen Jahr mit der Stromeinspeisung beginnen können, würden dann nicht mehr die für die kommenden 20 Jahre staatlich garantierte Einspeisevergütung von bis zu 0,43 Euro pro Kilowattstunde erhalten. Bei einer Inbetriebnahme einer Anlage im Jahre 2010 reduziert sich die Vergütung. Die Wirtschafts- und Umweltpolitiker der künftigen Koalition planen, die Photovoltaik-Vergütung stärker als im EEG vorgesehen zu kürzen. Noch sind allerdings keine Änderungen beschlossen.
Laut Netzbetreiber Eon liegen in Bayern noch 35.000 Anträge auf Einspeisung vor. Trotz Überstunden und Personalaufstockung sei diese Menge an Anträgen nicht mehr bis zum Jahresende zu bewältigen. Grund dafür seien die aufwendigen Netzberechnungen, die vor einem Anschluss durchgeführt werden müssen, sagt Peter Wendler, Sprecher von Eon Bayern. Sollte sich dabei herausstellen, dass die Kapazität der Stromleitungen nicht ausreicht, müsse das Stromnetz erst ausgebaut werden. Das koste Zeit. Zudem seien auch die Elektriker überlastet, da es momentan Lieferschwierigkeiten bei Wechselrichtern gäbe, so Wendler weiter.
Auch in Thüringen meldet der Netzbetreiber Eon Schwierigkeiten, die große Anzahl an Anträgen noch rechtzeitig bearbeiten zu können. Eon rät, den Antrag auf Einspeisung bereits bei der Planung der Photovoltaik-Anlage abzugeben, damit der Netzbetreiber mehr Zeit hat, die Netzkapazität zu prüfen. (Katrin Petzold)