Es bleiben noch drei Wochen um das Überleben des Hamburger Photovoltaik-Unternehmens Conergy sicherzustellen. Die Commerzbank, derzeit größter Anteilseigner, konnte sich nicht mit seinem Vorschlag durchsetzen, sämtliche Kredite zu verlängern und in eine nachrangige Position umzuwandeln, wie das „Handelsblatt“ auf seiner Internetseite berichtet. Conergy hätte dann nur die Kredite tilgen müssen, wenn auch Gewinne beim Photovoltaik-Unternehmen anfallen. Dies wollten vor allem die Hedge-Fonds unter den Conergy Gläubigern nicht. Dennoch gibt es mittlerweile einen Kompromissvorschlag. Er sieht vor, dass Conergy 15 Prozent seiner 261 Millionen Euro Schulden erlassen werden, wie es im Bericht weiter heißt. Gleichzeitig würden aber die Verbindlichkeiten in Aktien umgewandelt. Damit würden die Hedge-Fonds auf einen Anteil von 60 bis 70 Prozent am Photovoltaik-Unternehmen kommen. Der bislang 29-prozentige Anteil der Commerzbank würde dann gleichzeitig unter zehn Prozent rutschen. Die Finanzinvestoren planten dann einen Weiterverkauf des Solarunternehmens.
Dieser Kompromissvorschlag würde für die Commerzbank ein Fiasko. Sie müsste auf einen erheblichen Teil des Geldes verzichten. Allerdings könnte es dem „Handelsblatt“ zufolge auch noch schlimmer kommen. So stünden von Seiten der Finanzinvestoren sogar ein 30 prozentiger Schuldenerlass im Raum. Die Hedge-Fonds könnten nach einer entsprechenden Umwandlung der Forderungen in Aktien dann sogar bis zu 80 Prozent am Unternehmen halten, wie aus Finanzkreisen verlautete. Die nächste Verhandlungsrunde sei bereits in dieser Woche geplant. Bis zum 21. Dezember müssen sich die Gläubiger auf eine gemeinsame Linie einigen. Andernfalls droht eine Insolvenz des Hamburger Photovoltaik-Unternehmens. (Sandra Enkhardt)