Phoenix Solar hat seine Ziele im abgelaufenen Geschäftsjahr erreicht. Der Konzernumsatz sei auf Basis der vorläufigen Zahlen um 17,5 Prozent auf 473 Millionen Euro angewachsen, teilte das Unternehmen aus Sulzemoos mit. Das EBIT-Ergebnis lag bei 12,2 Millionen Euro und erfüllte damit die Prognose, wie es weiter hieß. Im Gegensatz zu 2008 ist es aber um fast zwei Drittel zurückgegangen. Dies liege vor allem am unerwartet starken Rückgang der Preise für Photovoltaik-Systeme und dem daraus resultierenden Margendruck. Phoenix Solar habe daher eine deutliche Abwertung seiner Lagerbestände hinnehmen müssen. Zudem habe es im Geschäftsjahr 2009 eine sehr volatile Nachfrageentwicklung gegeben. Auch die weltweite Finanzkrise habe das Geschäft zusätzlich erschwert. Dennoch sei es Phoenix Solar gelungen, sowohl den Umsatz zu steigern als auch profitabel zu sein, sagte der Vorstandsvorsitzende Andreas Hänel. Nach Steuern betrage das Konzernergebnis noch 8,6 Millionen Euro nach 23,7 Millionen Euro im Jahr 2008.
Aufholjagd im vierten Quartal
Besonders stark sei das vierte Quartal 2009 gewesen. Dort seien mit 230,8 Millionen Euro fast 50 Prozent des Gesamtjahresumsatzes generiert worden. Insgesamt sei es zudem das umsatzstärkste Quartal der Unternehmensgeschichte gewesen. Die abgesetzte Modulmenge sei zudem um fast 70 Prozent auf 202 Megawatt gesteigert worden. Der Photovoltaik-Weltmarkt sei hingegen nur um maximal 20 Prozent gewachsen. Das Auslandsgeschäft von Phoenix Solar blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück. Nur 5,8 Prozent des Gesamtumsatzerlöses erwirtschaftete das Photovoltaik-Unternehmen außerhalb Deutschlands. Im Jahr davor waren es immerhin noch knapp 40 Prozent. Ein Grund dafür ist der dramatische Einbruch des spanischen Marktes, nachdem die Regierung in Madrid im September 2008 die Förderung gedeckelt hatte.
Optimismus für das erste Halbjahr
Phoenix Solar konnte zudem einen hohen Auftragsbestand zu Jahresbeginn verzeichnen. Er lag zum 1. Januar 2010 mit 296 Millionen Euro deutlich höher als noch im Vorjahr, als es 112 Millionen Euro waren, wie das Unternehmen mitteilte. Der schneereiche Winter habe aber die Auslieferungen und Bautätigkeiten massiv verzögert. Die große Nachfrage auf den europäischen Märkten habe aber zu einem weiteren Anstieg des Auftragsbestandes geführt. Ingesamt gehe der Vorstand erneut von einem starken Wachstum des Absatzvolumens sowie steigenden Umsätzen und einer verbesserten Ertragslage mit höherem Auslandsanteil aus. Eine konkrete Umsatz- und Gewinnprognose werde Phoenix Solar aber erst mit vorlegen, wenn die politische Diskussion über die künftige Photovoltaik-Förderung abgeschlossen ist.
Die endgültigen Zahlen wird Phoenix Solar am 22. April vorlegen. Der Vorstand kündigte an, der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr eine Dividendenzahlung von 0,20 Euro pro Aktie vorzuschlagen. Der Wert des bayerischen Photovoltaik-Unternehmens stieg nach der Vorlage der vorläufigen Geschäftszahlen auf mehr als 30 Euro. Am Mittag lag die Aktie noch mehr als fünf Prozent im Plus und gehörte damit zu den größten Gewinnerinnen im TecDax. (Sandra Enkhardt)