Mit der Phoenix Solar AG hat ein weiteres Photovoltaik-Unternehmen seine Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2011 zurücknehmen müssen. Das Unternehmen aus dem bayerischen Sulzemoos erwarte einen deutlichen Verlust vor Zinsen und Steuern zwischen 42 und 49 Millionen Euro. „Dominierende Ursache für die sich abzeichnenden hohen Verluste sind Lagerbestandsabwertungen aufgrund eines ungebrochenen Preisverfalls bei Solarmodulen“, teilte Phoenix Solar in einer Ad-hoc-Meldung mit. Beim Umsatz gehe das Photovoltaik-Projektierer nun von einer Bandbreite zwischen 350 und 400 Millionen Euro für das laufende Geschäftsjahr aus, hieß es weiter. Bislang hatte Phoenix Solar nur einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr, als der Umsatz bei 635,7 Millionen Euro lag, prognostiziert, ohne allerdings konkrete Zahlen zu nennen. Die angepasste Prognose reflektiere die schwächer als erwartete Belebung auf den Photovoltaik-Märkten im zweiten Halbjahr. Dies betreffe insbesondere Deutschland. Zudem zeichne sich bislang auch keine Jahresendrallye ab, wie sie ursprünglich von Phoenix Solar angenommen worden war. Der Vorstand habe daher auch bereits „kurzfristige Kostensenkungsmaßnahmen“ ergriffen, teilte Phoenix Solar weiter mit. Die Anpassung des Geschäftsmodelles und weitere Kostensenkungen sollen das Unternehmen 2012 zurück in die Gewinnzone führen.
Die Senkung der Geschäftserwartungen sind stärker als von Analysten erwartet. Die hohen Abschreibungen im dritten Quartal führen die Analysten von Jeffries auf einen Vertrag von Phoenix Solar mit dem US-Dünnschichthersteller First Solar zurück, der ein relativ hohes Preisniveau – verglichen mit polykristallinen Modulen - beinhalte. Sie erwarten nun auch, dass die Aktien der deutschen Solarunternehmen am heutigen Handelstag deutlich unter Druck geraten werden. (Sandra Enkhardt)