In seinem Dokumentarfilm „Die 4. Revolution – Energy Autonomy“ hat der Regisseur Carl Fechner seine Vision von einer Welt dargestellt, deren Energieerzeugung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gespeist wird und dezentral strukturiert ist. Filmpremiere wurde am Dienstagabend in Berlin gefeiert.
Der Film begleitet seine Protagonisten rund um den Globus. Von einer Halbinsel in Dänemark, wo bereits heute 50.000 Menschen ihre Energie zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen beziehen, geht die filmische Reise zu Menschen in Mali und Bangladesh. Dort werden in ländlichen Gegenden Solarzellen montiert und in Betrieb genommen. Die Bewohner haben dank privater Initiativen zum ersten Mal in ihrem Leben Zugang zu Elektrizität. Dabei wird schnell klar: Längst sind Technologien entwickelt, die eine Energiewende in naher Zukunft möglich machen. Der Eurosolar-Präsident und SPD-Energieexperte Hermann Scheer führt mit Herz und Verstand seine Argumente für erneuerbare Energien und gegen fossil-atomare Energieerzeugung ins Feld. Sein Gegenpart ist Fatih Birol, Chefökonom der Internationalen Energieagentur (IEA) in Paris, der die konventionellen Energiekonzepte vehement verteidigt. In seiner Welt spielen die Erneuerbaren auf absehbare Zeit keine Hauptrolle.
Der Photovoltaik räumt der 83 Minuten lange Film einen großen Raum ein. Hermann Scheer vermisst gleich zu Beginn des Filmes in den Glasfassaden der Sonnenstadt Los Angeles die fassadenintegrierte Photovoltaik. In einem Dorf in Mali kann die Hebamme dank eines Solarmoduls auf ihrem Dach bei nächtlichen Entbindungen mit Deckenlicht arbeiten anstatt mit einer zwischen Schulter und Kinn eingeklemmten Taschenlampe. Muhamad Yunus und die von ihm gegründete Grameen Bank ist zweifellos eine der beeindruckendsten Initiativen zur Verbreitung der Photovoltaik in Entwicklungsländern. Mit Mikrokrediten für die arme Landbevölkerung hat Grameen Shakti über 400.000 Mini-Solaranlagen in Bangladesh finanziert.
Rund um den Film haben Verleih und Produktionsfirma eine Eventkampagne gestartet. Jeder Interessierte kann Eventpartner werden und das Anliegen des Films weitertragen. Ab Donnerstag läuft „Die 4. Revolution – Energy Autonomy“ bundesweit in den Kinos. (Petra Franke)