Die Preise für Solarmodule werden in den kommenden zwei Jahren deutlich sinken. Der Vorstandsvorsitzende der Solarworld AG, Frank Asbeck, geht von einem Rückgang um mehr als zehn Prozent aus, wie er dem Handelsblatt (Dienstagausgabe) sagte. Gründe dafür seien die deutliche Erhöhung der Kapazitäten weltweit sowie die verschärfte Degression für Solarstrom in der EEG-Novelle in Deutschland. Solarunternehmen müssten sich daher auf empfindliche Einbußen einstellen. Asbeck geht davon aus, dass die Margen von Solarworld 2009 und 2010 jeweils zwei Prozent niedriger liegen werden. Der Etat für Forschung und Entwicklung werde im kommenden Jahr auf 40 Millionen Euro verdoppelt, sagte Asbeck weiter. So solle die Effizienz der Solaranlagen weiter verbessert und der Rückgang der Modulpreise halbwegs abgefedert werden.
Wandel zum Käufermarkt
"Wir haben wieder einen Käufermarkt, nicht jedem Unternehmen werden die
Module aus der Hand gerissen", sagt auch Karl-Heinz Remmers, Chef des Berliner Wissensdienstleisters Solarpraxis AG. Weitere belastende Faktoren für die Solarbranche dürften im kommenden Jahr die anhaltende Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe sowie die stark gedeckelte Photovoltaik-Förderung in Spanien sein. Anfang Dezember hatte Q-Cells-Chef Anton Milner vor einem schwächeren Branchenwachstum gewarnt. Wenig später musste er wegen einer schwächeren Nachfrage nach Solarmodulen sowie Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Finanzkrise die Wachstumsprognose für sein Unternehmen nach unten korrigieren. Auch die Deutsche Bank erwartet für das kommende Jahr deutlich geringere Zuwächse für die Solarindustrie weltweit. Die Analysten halbierten ihre Wachstumserwartung auf 20 Prozent.(SE)