Wieder einmal hat Q-Cells seine Aktionäre gebeten, der Restrukturierung des Bitterfelder Konzerns zuzustimmen. Dies kommt praktisch einem freiwilligen Verzicht auf einen großen Teil des Aktienwertes gleich. Andererseit droht die Insolvenz.
Der Plan sieht vor, durch die Neuausgabe von Aktien an die bisherigen Gläubiger von den erdrückenden Schulden herunter zu kommen. Die Anleihen der Gläubiger würden somit in Aktien umgewandelt. Der Anteil der Altaktien würde auf fünf Prozent schrumpfen. "Anders ist das Unternehmen nicht überlebensfähig", sagte der Vorstandsvorsitzende Nedim Cen am Freitag auf einer außerordentlichen Hauptversammlung in Leipzig. "Die Insolvenz wäre unausweichlich"
Q-Cells kämpft mit der Konkurrenz der asiatischen Hersteller, vor allem aus China. Die produziert deutlich billiger als die Wettbewerber in Europa und Amerika. Die Preise verfallen. Die Q-Cells-Aktionäre sollen der Restrukturierung auf einer weiteren außerordentlichen Hauptversammlung Anfang Juni zustimmen.
"Wir erwarten einen weiteren Preisrückgang für Solarzellen, Module und Systeme“, so Cen. Die Folge sei eine weitere Konsolidierung der Branche in diesem und im kommenden Jahr. Wie sich die erbneute Absenkung des EEG auf Q-Cells auswirke, sei derzeit nicht absehbar. Cen zeigte sich dennoch zuversichtlich, dass die Restrukturierung bis zum Herbst abgeschlossen werden könne. Bereits im Jahr 2013 strebe Q-Cells wieder schwarze Zahlen an.(William Vorsatz)