Q-Cells steigt in den Preiskampf auf dem internationalen Photovoltaik-Markt ein. Das Unternehmen werde ab sofort seine Solarmodule zu einem günstigeren Preis verkaufen als seine deutschen Konkurrenten Solarworld und Conergy, wie Q-Cells-Chef Nedim Cen der „Financial Times Deutschland“ (Mittwochausgabe) sagte. "Unsere Module werden preislich in einem attraktiven Bereich liegen.“ Sie seien aber "natürlich teurer als ein chinesisches Modul oder ein No-Name-Produkt aus Europa". Q-Cells wolle mit diesem Schritt die "beste Kostenposition unter den Europäern erreichen", sagte Cen weiter. Die Vorarbeiten habe das Photovoltaik-Unternehmen dafür bereits geleistet. Es hat eine neue Zellfabrik in Malaysia eröffnet und gleichzeitig die Produktion am deutschen Stammsitz in Bitterfeld zurückgefahren.
Die neuen Module sollen erstmals auf der Intersolar in München gezeigt werden. "Ich bin verhalten optimistisch für das Modulgeschäft", so Cen weiter. Aber auch dieser Markt sei hart umkämpft. Vor allem die chinesischen Wettbewerber drückten die Preise um rund 25 Prozent pro Jahr. Dieser Preisverfall werde weitergehen. Aus diesem Grund werde sich Q-Cells künftig nicht nur auf die Modulproduktion beschränken, sondern direkt an den Endkunden wenden und eine stärkere Marke aufbauen, sagte Cen weiter.
Nach negativen Analystenkommentaren für das Photovoltaik-Unternehmen hatte die Aktie von Q-Cells in den vergangenen Tagen deutlich an Wert verloren. Der Kurs erreichte am Dienstag mit 4,628 Euro einen historischen Tiefstand. Nach der Ankündigung von Cen erholte er sich leicht. Die Aktie notierte am Mittag mit rund fünf Prozent im Plus. (Sandra Enkhardt)