Die Schott AG hat ihren Umsatz um 26 Prozent auf 2,85 Milliarden Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr erhöht. „Besonders erfreulich hat sich dabei der Solarbereich entwickelt“, erklärte Vorstandschef Udo Ungeheuer auf der Bilanzpressekonferenz seines Unternehmens im schweizerischen St. Gallen. Schott sei dabei gestärkt aus der Wirtschaftskrise hervorgegangen und wolle in diesem Jahr seine Position in den verschiedenen Märkten ausbauen. So soll der Auslandsanteil der Tochter Schott Solar kontinuierlich auf mehr als 50 Prozent gesteigert werden.
Wettbewerbsfähiger soll der Hersteller von Photovoltaik-Wafern, Solarzellen und -modulen durch Kosteneinsparungen bei der Produktion werden. Ein erster Schritt in diese Richtung ist das jüngst abgeschlossene Joint Venture mit dem chinesischen Unternehmen Haeron Solar Technologie Co. Ltd. mit Sitz Shanghai. Bereits im Frühjahr soll in China eine neue Modulproduktion in Betrieb genommen werden. Damit verdoppelt Schott Solar seine Photovoltaik-Kapazitäten von 415 auf 830 Megawatt. Auch am Standort Jena soll nach den Plänen des Konzerns in diesem Jahr die Waferproduktion auf 500 Megawatt verdoppelt und bis zu 100 neue Mitarbeiter eingestellt werden. Ein Ausbau der Dünnschichtakitvitäten sei derzeit nicht aber geplant, sagte Ungeheuer. Bei den Wirkungsgraden von Solarmodulen seien die Produkte von Schott führend. „In den letzten zehn Jahren haben wir hier Quantensprünge vollzogen. Als wir mit Solar angefangen haben, erreichten wir einen Wirkungsgrad von 12,7 Prozent. Durch die Optimierung der Modultechnologie auf der Basis von multikristallinen Hochleistungssolarzellen bringt Schott im April ein Modul mit einem Wirkungsgrad von 17,6 Prozent auf den Markt“, so Ungeheuer weiter.
Konkrete Zahlen zum Solarbereich, der innerhalb der Schott AG dem Bereich Home Appliances zugeordnet ist und im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 1.662 Millionen Euro Umsatz erzielte, machte der Schott-Vorstandschef nicht. Nach Angaben Ungeheuers konnte die Bruttomarge des Unternehmens von 27 auf 31 Prozent gesteigert werden. Rund 200 Millionen Euro werde Schott in diesem Jahr investieren, etwa die Hälfte des Geldes soll dabei in den Standort Deutschland fließen.
Einen Börsengang des Solarbereiches sehe Ungeheuer derzeit als nicht für realistisch an. „Wir halten uns diese Option offen, aber die gesamtpolitische Lage erscheint uns derzeit nicht günstig.“ Für 2011 erwartet Ungeheuer, dass sich die Erholung der Konjunktur langsam fortsetze. „Schott ist gut in das Geschäftsjahr 2010/2011 gestartet“. Im ersten Quartal, welches von Oktober 2010 bis Januar 2011 ging, habe sich der Auftragseingang im Photovoltaik-Bereich gegenüber dem guten Vorjahr noch einmal zweistellig verbessert. (Sandra Enkhardt)