Der Konzern Siemens zieht sich aus dem Desertec-Projekt zurück. Damit geht ein wichtiger deutscher Investor. Siemens wird seine Mitgliedschaft bei der Desertec Industrial Initiative (Dii) nicht verlängern, wie das Unternehmen mitteilt. Diese laufe regulär am 31.12.2012 aus. Desertec ist das Solarenergie-Projekt, das zukünftig in der nordafrikanischen Wüste entstehen soll, um Europa mit Sonnenstrom zu versorgen. Der Siemens-Konzern hatte das Solarenergie-Projekt in der Vergangenheit mit technischer Expertise unterstützt. Die Dii stehe aber derzeit nicht für die Umsetzung konkreter Projekte, erklärt Siemens auf Anfrage.
2009 hatte Siemens den israelischen Solarthermie-Hersteller Solel Solar Systems übernommen. Solel ist eines der Gründungsunternehmen der Desertec Industrial Initiative (Dii). Nun will Siemens die Firma Solel im Rahmen seines Sparprogramms veräußern, erklärt das Unternehmen. Siemens sieht Desertec dennoch weiterhin als technisch machbar an und werde dem Projekt auch in Zukunft als Technologiepartner zur Seite stehen.
Der Süddeutschen Zeitung zufolge prüft auch Bosch jetzt den Rückzug aus dem Projekt. Die Bosch Rexroth Gruppe ist einer der assoziierten Partner von Desertec. Neben Siemens sind unter anderem auch E.ON, RWE und die Deutsche Bank als Gesellschafter beteiligt. (Jacob Paulsen)