Deutschland wird nach Ansicht der SMA Technology AG trotz der zusätzlichen Reduzierung der Einspeisevergütung in den kommenden beiden Jahren der größte Markt für Photovoltaik-Anlagen bleiben. Bereits die Ankündigung der Bundesregierung, die Solarförderung zu kürzen, habe zu Vorzieheffekten im deutschen Markt geführt, sagte SMA-Vorstandssprecher Günther Cramer auf der Hauptversammlung des Wechselrichterherstellers. Diese würden „im Hinblick auf die nun tatsächlich anstehende gravierende Kürzung zum 1. Juli noch anhalten“.
Trotz der Rücknahme der Photovoltaik-Förderung erwarte SMA "keinen signifikanten Einbruch" des deutschen Marktes, sagte Cramer. In diesem Jahr sei mit einem Wachstum bei Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von vier bis fünf Gigawatt in Deutschland zu rechnen. Global würden etwa neun bis elf Gigawatt Photovoltaik-Leistung neu installiert. „Der deutsche Markt wird in diesem Jahr und auch 2011 der größte Absatzmarkt sein“, sagte Cramer weiter. Die Auslandsmärkte würden aber deutlich zulegen. SMA gehe deshalb von einer steigenden Exportquote aus.
Zugleich vermeldete der Photovoltaik-Hersteller Mitte Mai einen weiter bestehenden Engpass bei Wechselrichtern. SMA habe Probleme mit wichtigen Lieferanten, insbesondere Halbleiterherstellern, und könne daher bereits getroffene Zusagen über zusätzliche Liefermengen nicht einhalten. Der SMA-Vorstand erwartet aber, dass sich die Liefersituation im zweiten Halbjahr wieder sukzessive verbessern wird.
SMA hatte im ersten Quartal 2010 den Konzernumsatz auf 339,3 Millionen Euro gesteigert. Damit verzeichnet das Unternehmen das erfolgreichste erste Quartal seiner Geschichte. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnte der Umsatz fast vervierfacht werden. Für das laufende Gesamtjahr 2010 erwartet der Vorstand einen Umsatz zwischen 1,1 und 1,3 Milliarden Euro. (Sandra Enkhardt)