Die Solar Milllennium AG und der ehemalige Vorstandschef des Unternehmens, Utz Claassen, sollen einem Bericht der „Wirtschaftswoche“ kurz vor einer außergerichtlichen Einigung stehen. Der frühere EnBW-Vorstandsvorsitzende war Mitte März nach nur 74 Tagen wieder aus seinem Amt an der Spitze beim Erlanger Kraftwerksbauer ausgeschieden. Als Grund gab es damals unterschiedliche Auffassungen über die Unternehmenspolitik an. Zuvor hatte Classen allerdings kräftig abkassiert. Er soll eine Antrittsprämie von vier Millionen Euro sowie ein vorab gezahlten Erfolgsbonus von fünf Millionen Euro erhalten haben. Seit Wochen streiten Solar Milllennium und Claasen über die Rückzahlung des Geldes; zuletzt auch auf juristischer Ebene. Ein erster Gerichtstermin ist für den 17.September geplant. Nun scheint es aber, dass sich beide Seiten doch noch außergerichtlich verständigen können.
In den Vergleichgesprächen sollen sich der Aufsichtsrat des Herstellers solarthermischer Kraftwerke und Claasen auf eine teilweise Rückzahlung geeinigt haben, wie die „Wirtschaftswoche“ unter Berufung auf „Kenner des Verfahrens“ berichtet. Demnach soll der frühere EnBW-Chef fünf der neun Millionen Euro an Solar Milllennium zurückzahlen. Strittig seien aber noch die genauen Formulierungen im Text des Vergleichs. Außerdem müssten noch steuerliche Fragen geklärt werden. Beide Seiten wollten sich unter Hinweiz auf die noch laufenden Verhandlungen nicht äußern. Claassen hatte bei ersten Gesprächen Ende Mai lediglich die Rückzahlung von 2,5 Millionen Euro angeboten. (Sandra Enkhardt)