"Solar Millennium droht dadurch Schaden zu nehmen. Wir hoffen, dass die Frage, ob Herr Claassen rechtmäßig nach 74 Tagen als Vorstandsvorsitzender ausscheiden und seine Antrittsprämie von neun Millionen Euro behalten durfte, möglichst rasch und ohne weitere mediale Angriffe auf das Unternehmen geklärt wird", so Wolff. Das Bemühen von Solar Millennium, eine außergerichtliche Einigung zu erzielen, sei von Claassen zurückgewiesen worden.
In dem anstehenden Zivilprozess vor dem Nürnberger Landesgericht am kommenden Freitag geht es im Wesentlichen um die Forderung von Solar Millennium auf Rückzahlung der Prämie. Classen dagegen besteht darauf, dass seine Kündigung rechtmäßig ist und ihm seine Prämie zusteht. Er wiederum klagt wegen Rufschädigung und auf Zahlung von Schadenersatz sowie auf eine Abfindung von rund sieben Millionen Euro. Zuletzt hatte er angekündigt, das Geld zur Förderung von Solarforschung stiften zu wollen.
Ergebnisse von Sonderprüfung kommende Woche erwartet
Der Ex-Chef von Solar Millennium hatte kurz vor dem Beginn des Prozesses gegen drei Aufsichtsratsmitglieder des Solarunternehmens Anzeige erstattet. Er wirft den Beklagten Urkundenfälschung und Prozessbetrug vor.
Der Vorstand von Solar Millennium rechnet in den kommenden Wochen mit den Ergebnissen einer von Aufsichtsrat und Vorstand in Auftrag gegebenen informellen Sonderprüfung. Sie soll unter anderem klären, ob sich die amtierenden Organe des Unternehmens im Zusammenhang mit der Bestellung und dem Ausscheiden von Claassen rechtlich einwandfrei verhalten haben. (Birthe Bruhns)