Die Solarworld AG greift zu ungewöhnlichen Mittel, um die Menschen für eine Energiewende zu gewinnen. Zugleich ist die heute beginnende Plakataktion des Bonner Photovoltaik-Konzerns mit einer deftigen Kritik am Energieversorger RWE und dessen Vorstandschef Jürgen Großmann verbunden. "Das RWE-Management ignoriert, dass ein Paradigmenwechsel stattfindet", sagte Solarworld-Chef Frank Asbeck dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe). RWE sei der einzige der großen vier Energiekonzerne in Deutschland, der noch nicht erkannt habe, dass die Zeit der Atomkraft vorbei sei. Bei Eon, EnBW und Vattenfall habe dagegen bereits ein Umdenken eingesetzt. Grund für Asbecks Kritik ist die Klage von RWE gegen das von der Bundesregierung nach der Atomkatastrohe in Japan verhängte Moratorium für die AKW-Laufzeitverlängerung. "Die Kunden können nun mit den Füßen abstimmen und auf Solarenergie umschalten", so Asbeck weiter.
Solarworld will ab Freitag im Versorgungsgebiet, das Nordrhein-Westfalen, Hessen und Bayern umfasst, von RWE flächendeckend Plakate aufhängen. Darauf werden die Kunden des Energieversorgers zum Wechsel aufgefordert. Dazu macht Solarworld aus dem Claim „VoRWEggehen“ die Aufforderung „WEGGEHEN“. Gleichzeitig nutzt das Unternehmen die Plakate um für eine verstärkte Nutzung des Eigenverbrauchs mit Photovoltaik zu werben. (Sandra Enkhardt)