Asiatische Modulhersteller haben im Januar ihre Ware durchschnittlich rund acht Cent billiger angeboten als im Dezember, die Preise der in Europa gefertigten Produkte gingen um etwa vier Cent zurück. Nie zuvor waren die Modulpreise auf unserem Spotmarkt so günstig wie im Moment.
Dies trifft auch auf Wechselrichter aller bekannten Marken zu. Bereits im Jahr 2010 fielen die Preise – trotz Produktionsengpässen aufgrund mangelnder Komponenten in der ersten Jahreshälfte und der starken Nachfrage in Deutschland – um mehr als zehn Prozent; gleichzeitig haben sich die Umsätze verdoppelt und mehr als fünf Millionen US-Dollar erreicht. Die Wechselrichterpreise werden in diesem Jahr voraussichtlich um weitere zehn bis 15 Prozent sinken. Neue Kapazitäten – 2010 gab es etwa 30 Gigawatt – von zwölf bis 15 Gigawatt werden vor allem in Asien und den USA geschaffen. Wie tief die Preise noch fallen werden, wird hauptsächlich von der Belebung der noch schwachen Nachfrage in Deutschland abhängig sein. Angesichts der Diskussion um die vorgezogene Absenkung der Einspeisevergütung für Photovoltaikstrom wird diese voraussichtlich bald stark zunehmen.
In Anbetracht einer hohen Nachfrage im zweiten Quartal sowie aufgrund der
von der chinesischen Regierung eingeführten strengeren Standards für neue Polysilizium-Produktionsanlagen versuchen Lieferanten zurzeit, große Rohstoffmengen einzukaufen, was zu Engpässen auf dem Spotmarkt führen könnte. Den Gerüchten in der Industriebranche zufolge haben einige Zellenhersteller ihren Kunden ab Februar monatliche Preissteigerungen in Höhe von einem US-Cent angekündigt. Auch wenn es dafür zurzeit keine Bestätigung gibt und aufgrund der zusätzlich geschaffenen Kapazitäten Preiserhöhungen in dieser Produktionsstufe schwer durchsetzbar sind, werden Preisverhandlungen nach dem chinesischen Neujahr erwartet.
Auf Nachfrageseite ist in diesen Wochen vor allem der italienische Markt sehr aktiv. Dort wird ein Eingriff der Regierung erwartet, sobald die Zahl der neuen Gigawattleistung, die bis Ende 2010 ans Netz ging, offiziell bestätigt wird. Noch Ende letzten Jahres ging man von einer neuen installierten Leistung von zwei Gigawatt aus, jetzt wird über etwa fünf Gigawatt Zubau spekuliert. Zurückgerudert wird auf jeden Fall in Großbritannien. Bereits im April 2011 – statt wie erst für April 2012 geplant – will die britische Regierung die derzeit geltenden Einspeisevergütungsregeln überprüfen. Grund dafür ist, dass im Jahr 2011 wesentlich mehr Photovoltaikanlagen ans Netz gehen werden als zunächst prognostiziert.
Die Experten bleiben trotzdem optimistisch und sagen für das Jahr 2011 zwischen 16 und 19 Gigawatt neu installierte Leistung weltweit voraus. Momentan geht man davon aus, dass der Anteil Deutschlands von 46 Prozent neu gebauter Anlagen im Jahr 2010 auf einen Anteil von 35 Prozent zurückgehen wird. Erfreulich ist, dass laut IMS Research im Jahr 2011 18 Länder mehr als 100 Megawatt installieren werden – 2009 waren es acht Nationen.