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Spotmarkt: PV-Module Preise ziehen an

Erwartungsgemäß ist in Deutschland die Nachfrage nach Solarmodulen seit dem 1. Juli gesunken. Für viele international agierende Unternehmen wie zum Beispiel Colexon wird der Schwerpunkt im zweiten Halbjahr daher auf einem multinationalen Projekt-Portfolio liegen. Neben Italien erweisen sich Frankreich und Tschechien als die attraktivsten Photovoltaikmärkte Europas. Im Juli wurde ein guter Teil der auf dem Sportmarkt gehandelten Module in Italien abgesetzt. Der Beschluss der italienischen Regierung, die Förderung für Solarstrom ab 2011 lediglich moderat abzusenken, wird in den nächsten Jahren die weltweite Nachfrage ankurbeln. Für den Zeitraum 2011 bis 2013 können neue Anlagen bis zu einer Deckelung von insgesamt 3.000 Megawatt gefördert werden.

Die Höhe der Solarstromförderung Italiens und der gleichzeitige Mangel an Polysilizium am Spotmarkt haben die Modulpreise nach oben ziehen lassen. Besonders auffällig ist das Verhalten der chinesischen Hersteller, die ihre Preise in den vergangenen drei Monaten kontinuierlich gesteigert haben. Die Polysilizium-Lieferanten möchten kurzfristige Risiken vermeiden und verkaufen den Großteil ihrer Produktion mittels langfristiger Lieferverträge. Lagen vor wenigen Wochen die Spotpreise pro Kilogramm Silizium bei 55 bis 60 US-Dollar, so erreichen diese jetzt Werte von 70 bis 80 US-Dollar. Einen unmittelbaren Effekt auf die Modulpreise hat auch, dass die Menge der Waferhersteller nicht ausreicht, um die Nachfrage der Zellhersteller zu decken. Anfang August teilt beispielsweise der Wafer-, Zellen- und Modulhersteller LDK Solar aus China mit, dass im zweiten Quartal der Verkauf von Wafern etwa 20 Prozent über dem Vorquartal liegt. Zeitgleich steigen die Preise um zwei Cent pro Watt auf 0,85 US-Dollar. Nicht überraschend teilt das Unternehmen zudem mit, dass im gleichen Zeitraum der Verkauf der Solarmodule verdoppelt wurde.

Vorzieheffekte aufgrund von Förderkürzungen haben derweil bei vielen Unternehmen zu einem umsatz- und ertragsstarken Quartalsergebnis geführt. Gute Nachrichten gibt es auch von den Dünnschichtexperten: CIS-Spezialist Sulfurcell hat im ersten Halbjahr Rahmenverträge über insgesamt 16 Megawatt mit Unternehmen aus Indien und China geschlossen. Sulfurcells chinesischer Kunde plant, zehn Megawatt der Module für große Bauprojekte und in der Gebäudeintegration einzusetzen.

IMS Research prognostiziert, dass China 2014 den Photovoltaik-Weltmarkt anführen wird. Für 2010 war ursprünglich die Installation von Anlagen mit einer Gesamtleistung von 300 Megawatt geplant. Einer Schätzung des Branchendienstes iSuppli zufolge dürften dieses Jahr aber schon rund 580 Megawatt Solarstromleistung im Reich der Mitte aufgebaut werden. Darüber hinaus sollen zwei Förderprogramme dafür sorgen, dass in den kommenden drei Jahren Anlagen mit insgesamt 3.000 Megawatt Leistung ans Netz gehen – und weitere neue Solar-Fördermaßnahmen sind zu erwarten.

Preisindex

Der Preisindex wird mit freundlicher Unterstützung der pvXchange GmbH erstellt. Die hier vorliegenden Daten wurden aus mehreren tausend Angeboten der gleichnamigen Online-Handelsplattform ermittelt. Das Unternehmen bietet darüber hinaus Beratungsleistungen rund um den Photovoltaikmarkt sowie eine umfangreiche Produktdatenbank an. Im Mittelpunkt steht die persönliche Betreuung der Kunden aus aller Welt. Die Teilnahme am internationalen Handelsplatz ist für Fachfirmen kostenlos. www.pvXchange.com

Gema Garay

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