Im Vergleich zu vielen anderen Netzbetreibern sind die Kosten für das Einspeisemanagement bei Vattenfall Distribution Europe Berlin unverhältnismäßig hoch. 1.677 Euro verlangt das Unternehmen für die Bereitstellung einer sogenannten Prozesserfassungseinheit, dabei ist die Umsatzsteuer noch nicht mit eingerechnet. Gerade bei kleineren Photovoltaikanlagen fällt dieser Betrag in der Gesamtinvestitionssumme stark ins Gewicht. Andere Netzbetreiber regeln das Einspeisemanagement über Rundsteuerung. Dabei kommen auf den Kunden in der Regel nur zusätzliche Kosten von ungefähr 250 bis 350 Euro zu.
In einem der photovoltaik-Redaktion bekannt gewordenen Fall, handelt es sich um eine Photovoltaikanlage mit weniger als 30 Kilowatt Nennleistung. In dieser Leistungsklasse steht es dem Anlagenbetreiber laut Gesetz zur Wahl, entweder die Erzeugungsleistung seiner Anlage pauschal auf 70 Prozent zu reduzieren, oder die Anlagenleistung bei Bedarf durch den Netzbetreiber stufenweise herab regeln zu lassen. Im genannten Fall zieht der Anlagenbetreiber die bedarfsweise Abregelung durch den Netzbetreiber vor. Die Kosten würden sich dabei aber aufgrund der nötigen Prozesserfassungseinheit und weiterer durch den Netzbetreiber gestellten Anforderungen auf geschätzte 2.100 Euro netto summieren.
Vattenfall Europe Distribution Berlin verfügt, genauso wie viele andere Netzbetreiber, nicht über die nötigen technischen Einrichtungen um Photovoltaikanlagen per Rundsteuerung zu regeln. Daher bietet der Netzbetreiber Kunden, die sich für die Leistungsreduzierung im Bedarfsfall entscheiden, nur ein System an, dass über GPRS, sprich Mobilfunktechnologie funktioniert. Dieses kann bisher anscheinend kostenmäßig noch nicht mit der Rundsteuertechnologie mithalten. (Mirco Sieg)