In Thüringen ansässige Hersteller haben 2007 mehr als zehn Prozent des weltweiten Photovoltaik-Umsatzes erwirtschaftet. Der Umsatz von rund 800 Millionen Euro entspricht zudem mehr als 21 Prozent des Umsatzes der Photovoltaik-Branche in ganz Deutschland, wie aus der frisch veröffentlichten Studie „Solarwirtschaft in Thüringen“ des Landesamts für Statistik hervorgeht. Der Freistaat sei als Solarstandort weiter im Aufwind, sagte Thüringens Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz (CDU) zur Vorstellung der Studie. Die Investitionsbereitschaft der Branche halte trotz der aktuellen Finanzkrise weiter an. Allein Ersol will bis 2012 in Thüringen Investitionen von rund 530 Millionen Euro und hat die Schaffung von 1100 Arbeitsplätzen angekündigt. Insgesamt gibt es laut Studie derzeit 48 Unternehmen mit insgesamt etwa 2500 Mitarbeitern. Etwa die Hälfte davon seien in produzierenden Unternehmen beschäftigt.
Fast komplette Wertschöpfungskette abgedeckt
Die Studie enthält eine umfassende Analyse des Photovoltaik-Markts und geht insbesondere auf die Wertschöpfungskette in Thüringen ein. Im November 2007 hatte die Landesregierung die „Solarinitiative Thüringen“ gestartet. Ein Ziel davon ist der Aufbau eines funktionierenden Solarclusters. Mittlerweile ist die Wertschöpfungskette zur Herstellung photovoltaischer Anlagen in Thüringen fast komplett abgedeckt. Einzig Produzenten von Reinsilizium sind im Freistaat nicht ansässig. Ansonsten verfügt das Land aber über renommierte Waferhersteller, Solarzellenproduzenten, Modulhersteller und Systemdienstleister, wie die Studie zeigt. Daneben hat die Landesregierung auch das Ziel, angesehene Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen in Thüringen zu etablieren. Ein wichtiger Schritt dazu sei der kürzlich begonnene Aufbau eines „Kompetenzzentrums für Hochtechnologie und Solarwirtschaft“ in Erfurt.
Der Ausblick der Studienautoren für die Photovoltaik-Branche in Thüringen ist durchaus optimistisch. Mit Ersol, Schott Solar und PV Crystalox Solar seien in Thüringen Unternehmen vertreten, die einer Untersuchung der Schweizer Bank Sarasin zu den zehn strategisch best postitionierten Photovoltaik-Firmen zählen. Dieses Ergebnis lasse den Schluss zu, dass auch die gesamte Thüringer Photovoltaik-Branche den Herausforderungen der Zukunft gewachsen sein wird.(SE)