Der TÜV Nord Cert bietet künftig gemeinsam mit einem Partner in Spanien die Baumusterprüfung und Zertifizierung von Photovoltaik-Anlagen und Wechselrichtern an. Im Labor des spanischen Unternehmens At4wireless in Malaga sollen die am Markt angebotenen Produkte geprüft werden, sagt Michael Eck, Leiter der Zertifizierungsstelle bei TÜV Nord Cert. Die Baumusterprüfungen basierten auf den europaweit gültigen Normen EN 61730-1, EN 61730-2, EN 61215 und prEN 62109-1. Die Photovoltaik-Module und Wechselrichter würden auf Wetterfestigkeit, Lebensdauer und Sicherheitsanforderungen untersucht. Überdies werde geprüft, ob die den anerkannten Regeln der Technik entsprechen. Die Produktionsstätten der Photovoltaik-Hersteller werde im Prüfprozess ebenso begutachtet sowie der Herstellungsprozess kontrolliert. Dies übernehme das Labor in Malaga, in dem rund 370 Mitarbeiter mit Zertifizierungen beschäftigt sind, sagt Eck.
Orientierungshilfe für Verbraucher
Mit den Prüfsiegeln will der TÜV Nord Cert den Verbrauchern eine Orientierungshilfe beim Kauf geben. Der erste Auftraggeber für die Prüfung sei ein spanisches Photovoltaik-Unternehmen, so Eck weiter. Die Zertifizierung sei in diesem Fall bereits erfolgreich abgeschlossen. Durchschnittlich dauere eine Prüfung etwa dreieinhalb Monate, schätzt Eck. Bis zu 50 verschiedene Modultypen könnten in dem Labor in Malaga gleichzeitig getestet werden.
Auf der Hannover Messe in der kommenden Woche wolle der TÜV Nord das neue Angebot präsentieren und neue Photovoltaik-Unternehmen für eine Zertifizierung gewinnen zu können. Der Bedarf an Zertifizierungen von Bauteilen sei angesichts des boomenden Photovoltaik-Markts weltweit hoch, heißt es beim TÜV Nord. At4wireless verfüge bereits über 15 Jahre Erfahrung im Bereich von Photovoltaik-Anlagen-Zertifizierung in Spanien. Der TÜV Nord überwache während der Kooperation die Einhaltung der Standards im Prüflabor in Malaga. Dies sei Grundvoraussetzung, damit die Photovoltaik-Unternehmen das neue Siegel erhalten können.(SE)