Das US-amerikanische Unternehmen für Sicherheitsprüfungen, Underwriters Laboratories (UL), hat ein Photovoltaik-Prüfzentrum in Neu-Isenburg bei Frankfurt am Main eröffnet. Es ist das erste UL-Prüfzentrum in Europa. Zuvor mussten Hersteller ihre Photovoltaikmodule in die Testzentren nach San Jose (USA) oder Suzhou (China) schicken, um die nordamerikanische Zertifizierung zu erhalten. Nun können die Module auch in Deutschland getestet werden. Die Wahl für den Standort fiel auf Hessen, da das Rhein-Main-Gebiet eine gute Infrastruktur biete und erneuerbare Energien fördere, sagte Evelyn Butler, die Direktorin für globale Strategie zur Eröffnung des Testlabors. In Europa gebe es zudem eine besonders hohe Konzentration an Modulherstellern, mit denen UL zusammen arbeiten wolle.
Charlie Abounader, Präsident für Produktsicherheit, betonte den schnellen globalen Marktzugang, den UL den Herstellern ermögliche. Denn UL teste nicht nur die nordamerikanischen Normen (UL 1703), sondern auch die europäischen und internationalen Standards (IEC/EN 61730). Zudem sei es das einzige Unternehmen in Europa, dass Produkte für die USA vollständig akkreditieren könne.
Das Testlabor hat 22 Prüfkammern und soll nach eigenen Angaben das größte in Europa sein. Photovoltaik-Module, die den Sicherheitstests, wie Hagelbeschuss, Verschattungs- und Regensimulation standhalten, bekommen das UL-Zertifikat ausgestellt. Es steht in Nordamerika für geprüfte Sicherheit wie in Europa das TÜV-Siegel. Das verschaffe Herstellern, die in die USA exportieren wollen, einen Marktvorteil, gab das Unternehmen an.
Underwriters Laboratories wurde im Jahre 1894 gegründet und ist ein unabhängigen Unternehmen für Produktsicherheitsprüfungen und Zertifizierung. Derzeit beschäftigt UL weltweit rund 7.000 Ingenieure, Techniker und Fachkräfte. Weitere Photovoltaik-Prüfzentren sind in Japan und Indien geplant. (Katrin Petzold)