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Vorstoß in Italien

„Wer von Ihnen arbeitet bei einem Versorger?“, fragte Sven Bode, Analyst beim Beratungsunternehmen Arrhenius Consult, in den halb leeren großen Saal des Kongresszentrums am Münchner Messegelände. Nur vier, fünf Hände hoben sich. Diejenigen, die das Kongressthema der Solar Electric Utility Conference vorwiegend anging, machten sich rar. Nur etwa 150 Besucher kamen zu der Veranstaltung am letzen Tag von Photon’s Photovoltaic Technology Show, die vom 4. bis 6. März sonst gut besucht war.

Prognosen für die Stromversorgung der Zukunft gab es trotzdem: Michael Rogol, umstrittener Marktaugur von Photon Consulting, sagte Deutschland für 2012 eine installierte Basis von 50 Gigawatt Photovoltaik voraus und provozierte damit Widerspruch. Beispiele aus der deutschen Provider-Realität, die diesen Zahlen die nötige Unterfütterung hätten geben können, fehlten. Der eingeplante Vertreter des Bayerischen Verbands der Energieerzeuger war nicht erschienen, ebenso die angekündigten Repräsentanten von Iberdola (Spanien), EDF (Frankreich) und Statkraft (Norwegen).

In den USA dagegen gehen die Utilities das Thema Photovoltaik inzwischen energisch an. Solarfirmen und Versorger entwickelten profitable Geschäftsmodelle, „vom Eigentum über Leasingformen bis zum Contracting“, berichtete David Rubin, Vorstandsvorsitzender des amerikanischen Verbandes Solar Electric Power Association (SEPA). Daraufhin hätten Versorger für die nächsten fünf Jahre 2.100 Megawatt konkret nachgefragt.

Immerhin ein europäischer Versorger berichtete ganz konkret von seinen Einstiegsplänen: die italienische Enel. „Wir wollen führender Anbieter von erneuerbaren Energien in Italien werden“, sagt Umberto Magrini, bei Enel verantwortlich für Technologie und Direktaktivitäten. Die jüngst gegründete Enel Green Power steigt dazu in Bau und Betrieb von Großanlagen mit mehr als einem Megawatt ein. Damit hat sie einen Markt im Visier, auf dem erst 180 Megawatt in 16.105 überwiegend kleinen Anlagen installiert sind. Auch das Tochterunternehmen Enel.si setzt auf Photovoltaikausbau. Es sicherte sich bereits Zugang zu 42 Megawatt Solarmodulen von Schott Solar und plant mit Sharp eine Modulfabrik, um Privatleute und Kleinunternehmen mit Komplettsystemen fürs Haus zu beliefern.

Ariane Rüdiger

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