Nach dem Kauf von Q-Cells durch Hanwha sollen weniger Beschäftigte das insolvente Solarunternehmen verlassen als ursprünglich geplant. Statt der angekündigten rund 1.250 Mitarbeiter wolle Hanwha nun mehr als 1.300 Beschäftigte übernehmen, um den Geschäftsbetrieb weiterführen zu können, teilte das Unternehmen mit. Entgegen den ersten Planungen müssten so nur 199 statt bisher 271 Mitarbeiter ausscheiden.
Insolvenzverwalter und Betriebsrat haben sich unterdessen auf einen Sozialplan geeinigt. Demnach können die zu kündigenden Mitarbeiter in eine Transfergesellschaft wechseln oder erhalten eine Abfindung. Die Transfergesellschaft nimmt zum 1. Oktober ihre Tätigkeit auf. Mitarbeiter, die sich für einen Wechsel in diese Gesellschaft entscheiden, würden dort für zehn Monate mit Weiterbildungsmaßnahmen sowie bei Stellensuche und Bewerbung unterstützt werden und erhielten dabei 80 Prozent ihres letzten Nettoeinkommens, maximal bis zur Beitragsbemessungsgrenze. Zusätzlich werde bei Eintritt in die Transfergesellschaft eine einmalige Prämie in Höhe eines Bruttomonatslohns gezahlt.
Mitarbeiter, die sich für einen Aufhebungsvertrag entscheiden, würden bis zum Ende der Kündigungsfrist weiter bezahlt. Zusätzlich bekämen sie eine einmalige Prämie in Höhe eines Bruttomonatsentgelts, außerdem eine Abfindung nach den Regelungen des Sozialplans.
Ende August hatte die Gläubigerversammlung dem Verkauf der insolventen Solarfirma Q-Cells an Hanwha zugestimmt. Q-Cells musste Anfang April wegen Zahlungsunfähigkeit Insolvenz anmelden. Zuvor waren Versuche, die Finanzverbindlichkeiten neu zu ordnen, gescheitert. Neben Hanwha hatte zuletzt auch der spanische Hersteller Isofoton Interesse an einer Übernahme des deutschen Photovoltaik-Unternehmens angemeldet. (William Vorsatz)